Interview mit Beate Ebel, Geschäftsführung Scharlatan – Theater für Veränderung
Veränderungen finden heute in einem rasantem Tempo statt. Können Unternehmen darauf überhaupt noch angemessen reagieren? Beate Ebel, Geschäftsführung vom Scharlatan – Theater für Veränderung, erklärt wie Prozesse, Strukturen, Systeme, Strategien, Werte und Verhaltensweisen eines Unternehmens oder einer Organisation auch unter erschwerten Bedingungen auf die neuen, sich stetig ändernden Marktbedingungen angepasst und ausgerichtet werden können.
Der Wandel ist heute präsenter denn je und beschleunigt sich exponentiell. Ist das Change-Management tot oder hat es noch eine Chance?
Beate Ebel:
»Die einzige Konstante im Universum ist die Veränderung«. Dieses Zitat von Heraklit scheint in der Tat aktueller denn je. Ein innovativer Change von heute kann morgen schon wieder veraltet sein. Das kann Mitarbeitende wie Führungskräfte gleichermaßen demotivieren, was Veränderungsprozesse erschwert oder sogar unmöglich macht.
Das heißt aber nicht, dass Change-Management tot ist. Transformation bleibt jetzt nur auf unbestimmte Zeit ein dauerhafter Zustand in den Unternehmen. Das muss akzeptiert werden. Change-Projekte gehen fließend ineinander über und die Unternehmen müssen zu lernenden und anpassungsfähigen Organisationen werden. Außerdem sollten die nötigen Veränderungen zunehmend mit einer Kulturentwicklung verknüpft werden und, ganz wichtig: das Mindset der Mitarbeitenden muss mit berücksichtigt werden.
Das klingt gut. Aber wie kann das umgesetzt werden?
Beate Ebel:
Um zukunfts- und handlungsfähig zu bleiben, brauchen wir neue Gestaltungsmöglichkeiten, Freude, Leidenschaft und ein Agiles Mindset, nachdem auch gehandelt werden kann. Dafür wiederum brauchen wir Bilder, Vorbilder und Visionen. Hier kommen wir ins Spiel. Mit Theater. Genauer gesagt: Mit Unternehmenstheater, musikalisch oder interaktiv, live, hybrid oder online. Und mit unseren Workshops, kreativen Filmen und aktivierenden Eventprogrammen.
Was bewirkt denn Unternehmenstheater?
Beate Ebel:
Unsere Inszenierungen leisten zweierlei: Sie stellen die Menschen ins Zentrum der Handlung. Sie sind die Heldinnen und Helden, die sich den Veränderungen stellen und daraus Chancen entwickeln. Diese Chancen bringen wir für unsere Kundinnen und Kunden auf die Bühne und – das ist der zweite Aspekt – entfalten dort vor den Augen der Belegschaft eine visionäre Kraft. Wir zeigen nicht, was nicht geht, sondern das, was geht, bis dass der Funke überspringt.
Das machen wir mit präziser Vorbereitung, Empathie, kluger Dramaturgie, einem hochprofessionellen Ensemble und vor allem mit intelligentem Humor. Die Power unserer Schauspieler, die echte Typen darstellen, ihre Themen niemals beliebig oder austauschbar wie in einem Werbeclip transportieren, sondern durch gutes Storytelling und Emotionalisieren, erzeugt Lachen und Freude, berührt und aktiviert die Menschen in dem
Veränderungsprozess.
Dann ist das Unternehmenstheater quasi als Türoffner für ein Change-Management zu verstehen. Und wie geht es dann weiter?
Beate Ebel:
Wir verstehen uns stets als Prozessbegleiter. Eine Inszenierung kann durch Pre- oder Follow-Up-Workshops oder Coachings vor- und nachbearbeitet werden, um eine Nachhaltigkeit zu erzeugen. Hier eignet sich auch der Einsatz unserer Filme und Lehrvideos. Unsere großen Themen sind dabei die Entfaltung von Persönlichkeit, das Verbessern von Kommunikation und Kooperation sowie das Stärken des Teamgeistes.
Das erledigen wir mit Sensibilität und Temperament durch vielseitig ausgebildete Trainer und Coaches, die auch Theaterleute sind oder es hauptamtlich waren. Ihr Kennzeichen ist: Methodenvielfalt, Esprit und die Verbreitung von Spaß.
Was ist die wichtigste Zutat, die Unternehmenstheater im Gegensatz zu anderen Methoden mitbringt, damit ein Change-Management gelingt?
Beate Ebel:
Was wir für ein Unternehmen auch machen, wir bringen die Führungskräfte und Mitarbeitenden in Ihre Kraft, sorgen für Zuversicht und klare Haltungen. Was immer auch kommt, Mitarbeitende und Führungskräfte werden verstanden und haben nach dem Einsatz von Unternehmenstheater Lust, die Dinge anzupacken. Wenn Mitarbeitende und Führungskräfte durch unsere Methoden mit gestalten und in die Handlung kommen, wird Veränderung heute als Chance erlebt und gelingt. Das ist die stärkste Erfahrung in der aktuellen Zeit. Dazu beizutragen, ist unser größtes Anliegen – mit vielen Emotionen, mit Tiefgang und mit Lachen.
Danke für das Gespräch!
