Schon seit mehr als 2000 Jahren kommen Menschen hierher, um Körper und Geist durch die therapeutische Qualität von Wasser und Luft zu beleben und zu stärken. Und tatsächlich: Das Tote Meer ist in vielerlei Hinsicht der außergewöhnlichste Binnensee der Welt. Zum einen handelt es sich um den tiefstgelegenen See der Erde auf einer Höhe von mehr als 400 Metern unterhalb des Meeresspiegels. Der See hat eine Fläche von rund 600 Quadratkilometern, wird vom Jordan-Fluss gespeist und ist mit einem Grund bei 794 Meter unter Normalnull der dritttiefste See der Erde. Zum anderen übertrifft das Tote Meer mit seinem extremen Salzgehalt von durchschnittlich rund 28 Prozent (stellenweise sogar bis zu 33 Gramm pro Liter) alle anderen Meere der Welt um das Zehnfache. Einzig der Assalsee im afrikanischen Dschjibuti enthält mit 35 Prozent noch mehr Salz. Nach wissenschaftlichen Schätzungen sind im Wasser des Toten Meeres über 40 Milliarden Tonnen Mineralien gelöst – darunter Magnesium, Kalzium, Brom, Kalium und Schwefel. Jedes einzelne dieser Mineralsalze verfügt über heilende Kräfte für den Menschen. So wirkt Magnesium nicht nur antiseptisch und heilungsfördernd, es verzögert zudem die Hautalterung. Kalzium verbessert die Blutzirkulation und kräftigt Knochen und Nägel. Kalium reguliert die Hautfeuchtigkeit, Schwefel entgiftet und stärkt das Gewebe. Brom entspannt die Muskeln und beruhigt die Nerven. Bei einer fünfzigfach höheren Bromsättigung von Wasser und Luft als sonst irgendwo auf der Erde wird ein Aufenthalt am Toten Meer so für alle Stressgeplagten zur Allround-Kur für Körper und Seele.
Dabei ist das Tote Meer in erster Linie berühmt für das schwerelose Treiben im wohltemperierten Wasser. Bilder von Badenden wirken wie schlechte Fotomontagen, und doch verhält es sich genau so: Der Mensch liegt ohne jegliche Anstrengung wie ein Blatt auf dem Wasser und kann dabei sogar noch die Zeitung in Händen halten! Wer dies erlebt hat, beschreibt es als beispielloses Gefühl absoluter innerer Ruhe, das allein es schon wert ist, das Tote Meer einmal zu bereisen. Doch damit nicht genug, denn therapeutisch betrachtet werden Rücken und Gelenke durch diesen ungewöhnlichen Schwebezustand bis hin zur Schmerzfreiheit entlastet.
Neben Wasser und Luft kann auch der Schlamm des Toten Meeres Linderung bei körperlichen Beschwerden wie Arthritis, Rheumatismus, Atemwegserkrankungen und spannungsbedingten Kopfschmerzen sowie bei den diversesten Hautproblemen wie etwa Neurodermitis verschaffen. Jüngste Untersuchungen sprechen sogar davon, dass ein mehrwöchiger Aufenthalt am Toten Meer unmittelbar vor einer Herzoperation die Wahrscheinlichkeit von Folgekomplikationen entscheidend mindert.
Konkret besteht am Toten Meer ein fast ganzjähriges Reizklima mit dem höchsten atmosphärischen Druck der Erde von 800 Millimeter, einem hohen Sauerstoffgehalt von acht Prozent, extrem reiner und atemfreundlich trockener Luft, einem hohen Luftdruck, absoluter Pollenfreiheit sowie 330 Sonnentagen im Jahr. Die Lufttemperatur liegt zwischen 20 Grad Celsius (Jan/Feb) und 40 Grad Celsius (Juli/August). Beste Reisezeiten sind die Monate März bis Juni sowie September und Oktober.
Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, dass ein Sonnenbad am Strand des Toten Meeres keine Risiken für die Haut birgt, denn zum Seeufer hinunter gelangen ausschließlich die langwelligen, ungefährlichen UVA-Strahlen. Das trockene Wüstenklima bewirkt nämlich einen ständigen Dunstschleier über dem See, der die schädlichen, kurzwelligen UVB-Strahlen am Durchdringen hindert. Ein hoher Lichtschutzfaktor ist wegen der hohen Sonnenintensität dennoch empfehlenswert, außerdem rät man allen Besuchern zur Kreislaufstabilisierung zu einer vermehrten Flüssigkeitsaufnahme von fünf bis sechs Litern täglich. Wer ins Wasser geht, sollte keine Hautverletzungen aufweisen, Augenkontakt vermeiden, nach Möglichkeit Badeschuhe tragen und die Süßwasserduschen der Hotels nach dem Bad nutzen.
Entstanden ist die einzigartige Salz- und Mineralienkonzentration des Toten Meeres übrigens durch die starke natürliche Verdunstung und steigende Trinkwasserentnahmen aus dem Jordan-Fluss. Laut Schätzungen betrug der Höchststand des Toten Meeres vor 2000 Jahren noch 250 Meter unter Normalnull gegenüber dem heutigen Pegel von 417 Metern unter Normalnull. Seit den achtziger Jahren sinkt das Tote Meer jährlich um rund einen Meter und ist damit von einer schleichenden Austrocknung bedroht. Mittlerweile wird über eine mögliche Rettung mithilfe einer 300 Kilometer langen Kanalverbindung zum Roten Meer am Golf von Aqaba nachgedacht.
Übrigens ist das Tote Meer entgegen seines Namens nicht vollkommen tot. Anstelle von Fischen leben hier in erster Linie anaerobe Mikroorganismen, die sich auf den Abbau von Salpeter, Schwefel und Cellulose spezialisiert haben sowie Pflanzen mit hoher Salztoleranz, so genannte Halophyten.
Das Wissen um die gesundheitlichen Vorzüge von Luft, Wasser und Schlamm des Toten Meeres wird bereits seit der Antike genutzt. So soll bereits Kleopatra hier erste Manufakturen zur Gewinnung von kosmetischen und pharmazeutischen Produkten ins Leben gerufen haben, um Schönheit und Gesundheit zu erhalten. Heute werden in Jordanien aus den natürlichen Substanzen des Toten Meeres hervorragende Hautpflegeprodukte wie Badesalze, Gesichtsmasken, Seifen, Shampoos und Hautcremes hergestellt. Diese Pflegekosmetika, die auch in Fachgeschäften in Deutschland erhältlich sind, enthalten neben Mineralsalzen wie Magnesium, Kalium, Natron, Kalzium, Jod, Chlor, Lithium, Brom und Sulfat wertvolle natürliche Öle, Honig und Weizenkleie, die der Haut nachweislich jugendliche Elastizität zurückgeben und die Hautalterung verzögern. Der kristallisierte Boden des Toten Meeres findet als natürliches Körperpeeling Verwendung.
Auch Erholungsreisen an das Tote Meer haben eine lange Tradition. Zum milden Klima und den vielfältigen, gesundheitsfördernden Eigenschaften kommt die zentrale Lage des einzigartigen Salzsees auf heiligem Boden mit zahlreichen religiösen Stätten in unmittelbarer Nähe und einer guten Erreichbarkeit in nur einer Autostunde von der jordanischen Hauptstadt Amman aus.
Das Land Jordanien investiert seit mehreren Jahren in die bewusste Erschließung des Toten Meeres im Rahmen eines eher sanften Tourismus in einem designierten Gebiet im Nordosten des Sees. Unter weitgehender Berücksichtigung der Natur sind hier mittlerweile vier erstklassige Hotels internationalen Standards mit umfassenden Wellness-Angeboten etabliert worden. Im vier-Sterne Dead Sea Spa Hotel sowie den drei in der Nachbarschaft liegenden fünf-Sterne Anlagen Kempinski Ishtar Dead Sea, Mövenpick Resort & Spa Dead Sea und Jordan Valley Marriott Resort können Urlauber das jordanische Ufer des Toten Meeres mit dem Komfort luxuriöser Hotels genießen. Das Haus der Mövenpick-Gruppe beispielsweise fügt sich durch die gelungene Architektur eines jordanischen Dorfes beispielhaft in die Landschaft ein und bietet mit der Sanctuary Zara Spa einen der schönsten und größten Spa-Bereiche in der Region. Im gerade frisch eröffneten Kempinski Ishtar findet das fundierte Wissen über die Heilkräfte des Toten Meeres im fantastischen Anantara Spa Anwendung. Zusammen mit dem geschmackvollen Marriott Resort und dem traditionsreichen Dead Sea Spa Hotel mit seinem Medical Center bietet dieses jordanische Hotelquartett am Toten Meer Urlaubern einen idealen Ruhepol. Landestypische Akzente wurden durch die Umsetzung orientalischer Elemente in der Innenraumgestaltung gesetzt, die Restaurants bieten mit Kostproben typischer Speisen der Region einen Eindruck in die jordanische Küche (z.B. mit den hervorragenden Vorspeisentellern ‚Meze’). Das Tote Meer liegt den Gästen von den parkähnlichen Außenanlagen mit diversen Süßwasser-Pools aus buchstäblich zu Füßen. Selbst gekrönte Häupter wie das jordanische Königspaar König Abdullah II und Königin Rania, das spanische Kronprinzenpaar und das schwedische Königshaus ließen sich hier bereits verwöhnen.
Zudem etabliert sich das Tote Meer seit der Errichtung des modernen King Hussein Bin Talal Convention Centre mit fünfzehn 40 bis 2.100 Quadratkilometer großen Räumen als Ergänzung zu den in den benachbarten Hotels bestehenden Tagungseinrichtungen und einer Kapazität von rund 1.000 Betten immer erfolgreicher als Austragungsort internationaler Kongresse (z.B. World Economic Forum und Middle East Travel and Tourism Summit).
Der Tagungs- oder Kuraufenthalt wird durch die lange Liste kulturhistorischer, religiöser und landschaftlicher Sehenswürdigkeiten unweit des tiefsten Punktes der Erde ergänzt. Zu den bedeutendsten Ausflugszielen in der Umgebung zählt die religiöse Ausgrabungsstätte Bethanien im Nordosten des Sees. Hier soll Jesus von Johannes getauft worden sein. In den höher gelegenen Bergen am Mount Nebo liegt das Grab von Moses und in der orthodoxen St. Georgskirche von Madaba gibt die älteste Originalkarte des Heiligen Landes in Form eines antiken Bodenmosaikes faszinierende Einblicke in das frühchristliche Weltbild. Südlich des Toten Meeres sollen sich die biblischen Städte Sodom und Gomorrha befunden haben. Auf Arabisch heißt das Tote Meer noch heute Bahr Lut, Meer des Lot, dessen Frau zur Salzsäule erstarrte, als sie sich trotz der Warnung Gottes zum brennenden Sodom umsah. Zuweilen sieht man am Ufer Salzformationen, die an Lots Frau erinnern…
Nur wenige Autominuten von den Wellness- und Kongresshotels am Toten Meer entfernt liegen auch die bis zu 60 Grad Celsius heißen Thermalquellen von Hammamat Ma’in. Der Ort ist berühmt für seine milden Winter (Oktober bis April), denn auf einer Höhe von 264 Metern über Normalnull liegt die Temperatur hier meist gut zehn Grad höher als im übrigen Land. Außerdem können Canyoning-Fans hier ihren Lieblingssport einmal in herrlich warmem Wasser genießen. Das Janna Spa & Resort bietet mit 78 Gästezimmern und 16 Suiten, Restaurants, Konferenzmöglichkeiten sowie Spa eine erstklassige Unterbringung. Extremsportlern ein Begriff ist auch der nahe gelegene Wadi Mujib, den selbst der jordanische König für Canyoning-Touren schätzt.
Wer steil emporragende Felswände lieber trockenen Fußes erleben möchte, kann dies in der weltberühmten Felsenstadt Petra, dem weltberühmten UNESCO-Weltkulturerbe im Süden Jordaniens, tun. Hier lebte das rätselhafte Volk der Nabatäer, das Macht und Reichtum nicht zuletzt dem Handel mit Bitumen aus dem Toten Meer zu verdanken haben soll, welches die Ägypter zur Einbalsamierung ihrer Mumien so dringend benötigten. Petra gilt zu Recht als bedeutendste Sehenswürdigkeit Jordaniens und ist vom Toten Meer aus in drei Autostunden erreichbar.
Informationen über Reisen nach Jordanien sowie eine Veranstalterliste sind beim Informationsbüro Jordanien in Frankfurt/Deutschland unter Tel. (0049) 69 – 92 31 88 70, Fax (0049) 69 -92 31 88 79 oder E-mail: jordan@adam-partner.de erhältlich.