Am 27. Januar 2023 hat Ver.di am Flughafen Düsseldorf die Beschäftigten des Abfertigungsunternehmen „Aviapartner“ zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Zahlreiche Flüge vielen aus, es kam zu erheblichen Einschränkungen im Flugverkehr von und nach Düsseldorf.
Grund für den Streik war die Entscheidung des Verkehrsministeriums NRW, das Abfertigungsunternehmen „Aviapartner“ am Flughafen Düsseldorf für die Abfertigung in den nächsten Jahren bei der Lizenzvergabe nicht mehr zu berücksichtigen. Deshalb sollten nach Auffassung der Gewerkschaft rund 700 Arbeitsplätze in Gefahr sein.
In einer Mitteilung zum Streik am Flughafen Düsseldorf am 27. Januar stand zu lesen:
„In Anbetracht dieser existenziellen Situation der Beschäftigten hoffen wir auf das Verständnis der Passagiere. Alle Beteiligten sind aufgerufen, eine gemeinsame Lösung zu finden, damit dem Flughafen und vor allem den Reisenden tage- und wochenlange Streiks erspart bleiben“, so Reschinksy. Marvin Reschinsky ist der ver.di-Verhandlungsführer in der Sache.
Der Flughafen Düsseldorf nimmt die Drohung für einen „mehrwöchigen Streik“ offenbar sehr ernst und erklärt in einem Statement vom 01. Februar 2023 dazu:
„Die Gewerkschaft Verdi und den Flughafen DUS verbindet das Ziel, für die aktuell 700 bei Aviapartner beschäftigten Mitarbeiter im Zuge der laufenden Übernahme der Bodenverkehrsdienste durch die neuen Lizenznehmer schnellstmöglich eine Perspektive und damit Beschäftigungssicherheit zu schaffen.
Daher bedauern wir, dass die aktuell stattfindenden Bemühungen aller Beteiligten, hier eine gemeinsame und auch für die 700 Aviapartner-Mitarbeiter akzeptable Lösung zu finden, seitens Verdi nicht wahrgenommen werden. Irritiert sind wir über die Androhung eines unbefristeten Streiks: Sie verunsichert Mitarbeiter und Passagiere des Airports und schadet nachhaltig dem Luftverkehrsstandort Düsseldorf mit seinen rund 20.000 Arbeitsplätzen am Campus – speziell vor dem Hintergrund des Warnstreiks vor wenigen Tagen.
Richtig ist: Es zeichnet sich ab, dass die Lizenznehmer, die ab 1. April die Bodenverkehrsdienste im Auftrag der Airlines am Flughafen Düsseldorf übernehmen, Aviapartner und den dort Beschäftigten tragfähige und aus Mitarbeitersicht attraktive Lösungen anbieten können. Es stehen daher nicht, wie behauptet, 700 Arbeitsplätze auf dem Spiel. Ziel aller beteiligten Partner ist es, diese Arbeitsplätze zu erhalten, und darüber hinaus zum 1. April zusätzliche Arbeitsplätze im Bereich der Bodenverkehrsdienste am Flughafen Düsseldorf zu schaffen. In Kürze werden wir zu diesem Thema eine gemeinsame Medieninformation veröffentlichen.“
Das hört sich nicht nach zielführenden Verhandlungen an, ganz im Gegenteil. Das sieht eher nach einer Positionierung aus. Man darf gespannt sein, wie die Arbeitnehmervertretung dieses Statement wertet. Für die Reisenden, die demnächst ab beziehungsweise nach Düsseldorf fliegen, wünscht man sich eine einvernehmliche Beilegung der Auseinandersetzung.
Bild: Pixabay
Anzeige: Messezimmer in Düsseldorf