Als größtes Netzwerk für Mobilitätsmanagement in Deutschland setzt sich der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) mit seinen über 600 Mitgliedsunternehmen für Rahmenbedingungen ein, die betriebliche – insbesondere geschäftliche – Mobilität ökonomisch und ökologisch ausgewogen sowie zuverlässig und sicher ermöglichen. Der Erhalt und die Förderung einer verlässlichen Infrastruktur, die Bürokratieentlastung und der gezielte Einsatz nachhaltiger Mobilitätslösungen tragen wesentlich zur Attraktivität und Stabilität des Wirtschaftsstandortes Deutschland und der Wettbewerbsfähigkeit international agierender Unternehmen bei.
Geschäftsreisen, ein elementarer Teil der Tourismusindustrie, sind ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. Sie fördern Wissenstransfer, stärken die Innovationskraft und das wirtschaftliche Wachstum. Zudem hat Deutschland als Destination für Geschäfts- und MICE-Reisen weltweit eine führende Rolle. Daher fordert der VDR politische Maßnahmen, die die zentrale Bedeutung der geschäftlichen Mobilität in und für Deutschland anerkennen und unterstützen.
Neuwahlen bieten die Chance, die Mobilitätspolitik neu zu denken und Geschäftsreisen als Beschleuniger für eine zukunftsfähige Wirtschaft zu fördern. Der VDR appelliert, in der zukünftigen Legislaturperiode eine Mobilitätspolitik zu gestalten, die langfristig, zukunftsorientiert und nachhaltig ausgerichtet ist. Hierfür sind vier zentrale Handlungsfelder unerlässlich:
1. Stärkung einer resilienten und verlässlichen Infrastruktur
Eine stabile und flexible Mobilitätsinfrastruktur ist das Fundament für effiziente und nachhaltige betriebliche Mobilität. Daher muss gezielt in den Ausbau und die Modernisierung von Verkehrs- und Digitalinfrastrukturen investiert werden:
– Sicherstellung robuster Infrastrukturen: Modernisierung von Schienen-, Straßen- und Luftverkehrswegen sowie digitaler Netzwerke. Um Zuverlässigkeit sicherzustellen und alternative Verkehrswege bei Störungen und in Ausnahmesituationen bereitzustellen, bedarf es der Etablierung redundanter Strukturen.
– Förderung multimodaler Netzwerke: Integration und digitale Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger (wie ÖPNV, Shared Mobility, etc.) zur Schaffung flexibler und nahtloser Reiseketten.
– Ausbau digitaler Infrastruktur: Ausbau der Kommunikationsnetzwerke, um zuverlässigen Mobilfunk, reibungslose Mobilitätslösungen sowie Echtzeit-Planung und -Steuerung von Mobilitätsprozessen sicherzustellen.
2. Förderung nachhaltiger Mobilitätslösungen
Klimafreundliche Mobilitätsoptionen sind unabdingbar, um die Umweltbelastungen zu minimieren und Deutschlands Klimaziele zu erreichen. Der VDR setzt sich dafür ein, dass Unternehmen durch Anreize und Förderungen verstärkt nachhaltige Mobilitätskonzepte nutzen können:
– Anreize für klimafreundliche Geschäftsreisen: Steuerliche Erleichterungen für die Nutzung umweltfreundlicher Transportmittel wie Bahn oder E-Fahrzeuge.
– Einführung flexibler Mobilitätsbudgets: Unternehmen sollen Mobilitätsbudgets nutzen können, die sich an den individuellen Anforderungen und Nutzungsmustern orientieren und dabei maximale Flexibilität bieten. Hierfür sind Anpassungen der Steuersätze sowie weniger Verwaltungsaufwand
nötig.
– Reduzierung administrativer Hürden: Schaffung einfacher Verwaltungsprozesse für Unternehmen, die Mobilitätslösungen (wie bspw. das Deutschlandticket) für ihre Mitarbeiter einführen wollen.
3. Reduktion von Bürokratie für effiziente Mobilität
Der Abbau bürokratischer Hürden ist entscheidend, um die Flexibilität und Effizienz geschäftlicher Mobilität zu erhöhen. Unternehmen benötigen klare, leicht umsetzbare Regelungen, die neue Arbeitsmodelle und Mobilitätslösungen unterstützen:
– Flexible Regelungen für neue Arbeitsformen: Umsetzung administrativer und steuerlicher Erleichterungen für innovative Arbeitsmodelle wie „Workation“ (Arbeitsort temporär bspw. in eine Urlaubsdestination verlegen) und „Blended Travel“ (Verknüpfung von Arbeit und Freizeit während
einer Reise).
– Abschaffung der A1-Bescheinigung: Erleichterung des grenzüberschreitenden Geschäftsreiseverkehrs (bspw. durch eine EU-weit gültige Sozialversicherungsnummer).
– Einführung klarer und einfacher Prozesse: Vereinfachung administrativer Vorgaben, die Mobilitätslösungen und digitale Anwendungen im Mobilitätsmanagement betreffen, zum Nachweis der geschäftlichen Nutzung.
4. Faire Wettbewerbsbedingungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland
Deutschland muss als Wirtschaftsstandort attraktiv bleiben, um im internationalen Wettbewerb seine führende Position zu behalten. Um das Land als Drehkreuz für geschäftliche Mobilität zu stärken, muss ein faires Mobilitätsumfeld mit administrativen und steuerlichen Entlastungen geschaffen werden:
– Schaffung eines fairen Mobilitätsumfelds: Einführung einheitlicher europäischer Standards, die Unternehmen im internationalen Vergleich gleiche Voraussetzungen bieten. Verringerung zusätzlicher Belastungen für bestimmte Branchen (wie bspw. Luftverkehr), um Kostenanstieg für Verbraucher zu vermeiden und die Attraktivität des Standorts zu sichern.
– Anpassung des Verpflegungsmehraufwandes: Erhöhung der steuerfreien Pauschalen für Verpflegungsmehraufwendungen, um gestiegene Lebenshaltungskosten besser zu berücksichtigen.
– Förderung von Investitionen in Mobilitätsinfrastruktur: Durch steuerliche Anreize für Investitionen können Unternehmen mobilitätsfreundliche Infrastrukturen auf- und ausbauen.
Quelle: Verband Deutsches Reisemanagement
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