Der Konflikt zwischen der Kabinengewerkschaft UFO und dem Lufthansakonzern entspannt sich nach der Erfüllung der Gehaltsforderung nicht. Nachdem Lufthansa am 18. Oktober 2019 der Forderung der UFO zu mehr Gehalt nachgab, forderte die Gewerkschaft mit einer Frist bis Mittwoch zu weiteren Verhandlungen auf. Doch nur 51 Minuten später folgte die Absage: Gespräche finden auch zu diesen Forderungen nicht statt.
In dem Schreiben der Lufthansa heißt es unter anderem:
„Diese arbeitgeberseitige Zusage ist eindeutig keine Erfüllung Ihrer Tarifforderung.“
„Lufthansa möchte uns bewusst provozieren, die für Sonntag geplanten Streiks bei der Muttergesellschaft wieder aufleben zu lassen, um dann in der Öffentlichkeit gegen die Streikenden zu wettern und den Streik vor Gericht im Nachhinein als unverhältnismäßig zu werten. Wie sonst ist es zu verstehen, dass eine Frist von 5 Tagen bereits nach weniger als einer Stunde einseitig beendet und mit populistischer Wortwahl insistiert wird, man habe in keiner Weise unsere Forderung erfüllt. Der Konzern hat bewusst darauf verzichtet, eine Gerichtsentscheidung zu den Streiks herbeizuführen und möchte uns jetzt, trotz der Erfüllung unserer Forderung, in einen Schadenersatzprozess führen“, ist sich Daniel Flohr, stellvertretender UFO-Vorsitzender, sicher.
In ihrem Schreiben erklärt Lufthansa weiter:
„Unser Interesse besteht nach wie vor darin, möglichst kurzfristig mit einer tariffähigen Gewerkschaft sozialpartnerschaftlich ausgewogene Lösungen für die Kabinenmitarbeiter zu finden. (…) Ihre postwendende Übermittlung neuer Forderungen verändert unsere bisherige Position nicht: Auf Grund Ihrer mangelnden Abschlussfähigkeit sind auch weiterhin keine Gespräche mit Ihnen möglich.“
„Solche Spiele auf dem Rücken von Passagieren und Mitarbeitern sind nicht nur unanständig, sondern auch gut durchschaubar. Unsere Kabinenkollegen reagieren sensibel, wenn man sie benutzt und sich gegen ihre Vertretung stellt. Auch wenn viele Kollegen mit den vergangenen Streitereien, die UFO erst vor wenigen Monaten in den Griff bekommen hat, unglücklich waren, so besteht für sie kein Zweifel, dass der Konzern hier versucht, UFO vom Tariftisch zu kicken und durch eine handzahme ver.di zu ersetzen“, analysiert Sylvia De la Cruz, Vorsitzende der UFO, das Vorgehen von Lufthansa.
„Streiks bei Lufthansa sind wieder jederzeit möglich, auch vor Abschluss der gestern gestarteten Urabstimmung“, stellt Flohr abschließend klar.
Quelle: Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO)
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