Ausspionierte Laptops, manipulierte Smartphones, gestohlene USB-Sticks: Die Angst vor Datendiebstahl auf Geschäftsreisen wächst – und treibt immer mehr Unternehmen zum Handeln. 83 Prozent der reisenden Geschäftsführer, Fach- und Führungskräfte sagen, dass ihr Unternehmen Vorkehrungen gegen den Raub sensibler Daten auf Reisen trifft.
Die Quote ist im Vergleich zu 2013 um 17 Prozentpunkte gestiegen. Dies zeigt die Studie „Chefsache Business Travel 2014“ von Travel Management Companies im Deutschen ReiseVerband (DRV).
Der Ausschuss Business Travel des DRV gibt fünf Tipps, wie Geschäftsreisende sich mit wenig Aufwand selbst vor Datenklau schützen können:
1. Nur das Wichtigste mitnehmen
Je mehr Geräte und je mehr vertrauliche Informationen Reisende bei sich tragen, desto schneller verlieren sie den Überblick, wer darauf zugreifen kann. Deshalb sollten sie eine gründliche Vorauswahl treffen. Beispiel: Brauche ich wirklich den Laptop, auf dem viele wichtige Firmendokumente gespeichert sind? Reicht vielleicht ein Tablet mit Webzugang? Wenn es der Laptop sein soll, welche Dateien kann ich anderswo speichern und dann löschen?
2. Datenträger nicht unbeaufsichtigt lassen
Kleinere Datenträger wie DVDs oder USB-Sticks sollten Geschäftsreisende stets am Körper tragen oder sicher wegschließen. Das Smartphone sollte nicht von Dritten benutzt werden, ohne dass man selbst die Kontrolle darüber hat, was derjenige damit tut. In der Bahn sollte ein Laptop nicht unbeaufsichtigt am Platz stehen bleiben, auch wenn man diesen nur kurz verlässt.
3. Backup- und Security-Software nutzen
Mobile Geräte sollten über Sicherheitssoftware verfügen, die vor Viren und Trojanern schützt und auf dem neusten Stand ist. So ist die Gefahr deutlich geringer, dass zum Beispiel Spionagesoftware unbemerkt auf den Rechner gelangt. Wichtige Dateien sollten zudem nicht nur auf einem mobilen Gerät oder Datenträger gespeichert, sondern durch eine zuverlässige Backup-Lösung gesichert werden.
4. Ungesichertes WLAN meiden
Laptops und Smartphones sollten sich nicht automatisch mit öffentlichen, nicht kennwortgeschützten Netzwerken („Hotspots“) verbinden. Sichere WLAN-Verbindungen wählen die Reisenden manuell aus und schalten sie durch ein Kennwort frei, etwa in Hotels. Manche Flughäfen bieten ein gesichertes WLAN für eine begrenzte Zeit (30 oder 60 Minuten) kostenlos an.
5. Keine beliebigen Apps installieren
Für mobile Geräte gibt es viele Apps, die für Reisende nützlich erscheinen, die etwa Informationen zu Zielländern oder Tipps zu Unterkünften und Reiserouten bereitstellen. Allerdings sollten Geschäftsreisende nicht nach Belieben Apps installieren, denn auch diese können Schad- oder Spionagesoftware enthalten. Unternehmen sollten ihren reisenden Mitarbeitern in diesem Punkt entsprechende verbindliche Vorgaben machen.
„Die Datensicherheit ist ein Thema, mit dem sich nicht nur die IT-Fachleute einer Firma beschäftigen sollten“, sagt Stefan Vorndran, Vorsitzender des Ausschusses Business Travel im DRV. „Jeder Mitarbeiter, besonders auch Reisende, sollten die Gefahren kennen und dabei helfen, sie so weit wie möglich zu vermeiden.“
Experten in Geschäftsreisebüros stehen Unternehmen beratend zur Seite, die beispielsweise ihre Reiserichtlinien mit Vorgaben zum Schutz der Datensicherheit konkretisieren möchten. Die Spezialisten empfehlen darüber hinaus auch Smartphone-Apps, die Geschäftsreisenden nützliche Informationen liefern und gleichzeitig vertrauenswürdig sind.
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