Laut einer Umfrage der Messe IMEX sorgt die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 für einen Image-Gewinn für Deutschland als Tagungs- und Kongress-Standort.
Die Messe „IMEX – incorporating Meetings made in Germany – The Worldwide Exhibition for incentive travel, meetings and events” befragte in ihrer jüngsten Umfrage 100 Einkäufer der MICE-Branche (Meetings, Incentives, Kongresse und Events) aus 18 Ländern zum Image Deutschlands nach der Fußball-Weltmeisterschaft 2006. Danach steht Deutschland neuerdings nicht mehr nur für hochtechnisierte und perfekt organisierte Veranstaltungen sondern ebenso für Herzlichkeit, Freundlichkeit, Toleranz und Multikulturalismus.
46 Prozent der Befragten organisieren jährlich bis zu zehn internationale Veranstaltungen, 34 Prozent zwischen elf und 50 Veranstaltungen und 20 Prozent der Befragten veranstalten mehr als 50 Kongresse und Tagungen. Acht bis zehn Prozent dieser internationalen Veranstaltungen finden in Deutschland statt.
Fast zwei Drittel (64 Prozent) der befragten Entscheider sind der Meinung, dass Deutschland seit der WM für Effektivität genauso bekannt ist wie für Gastfreundschaft. Das Land wurde in den ausländischen Medien nicht nur als „gut organisiert“ und „erfolgreich“ beschrieben, das Großereignis soll sogar „die beste Werbung“ aller Zeiten für den Gastgeber der WM gewesen sein. Das häufigste Argument derer, die dem nicht zustimmten, war, dass Deutschland auch schon vorher eine bekannte und gut etablierte Destination für Tagungen und Kongresse gewesen sei.
Während Großstädte wie Berlin, München, Frankfurt, Hamburg, Düsseldorf und Köln weiterhin auf der Liste für Business-Events der internationalen Einkäufer ganz oben stehen, verzeichnen kleinere Städte einen starken Anstieg der Bekanntheit. Folgende zehn Städte wurden am häufigsten genannt (in alphabetischer Reihenfolge): Baden-Baden, Bonn, Essen, Freiburg, Heidelberg, Krefeld, Lübeck, Potsdam, Trier und Würzburg.
Die befragten internationalen Einkäufer benannten außerdem die wichtigsten Vorzüge Deutschlands für Meetings und Incentives im Vergleich zu anderen europäischen Ländern: Die hervorragende Verkehrsinfrastruktur, die Pünktlichkeit, die Internationalität, Professionalität und das technische Know-how. Spezielles positives Gewicht erhält die Aussage der Branchenvertreter, dass Deutschland ein tolerantes und multikulturelles Land sei, besonders im Hinblick auf die aktuelle politische Lage in der Welt.
Die Untersuchung griff auch eine Frage aus der letztjährigen Befragung wieder auf: „Ist das Image des historischen Charmes und der Gastfreundschaft Deutschlands wichtiger als der Ruf, ein Hochtechnologieland zu sein?“ Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Wichtigkeit des Faktors „Charme“ von 61 auf 54 Prozent. Gleichzeitig nahm der Stellenwert des Faktors „Hochtechnologie“ zu, von 26 auf 39 Prozent. Ein typischer Kommentar dazu war: „Der Fokus liegt auf der Technologie, da Geschäftsreisen kurz sind und Charme eine Zeitverschwendung“. Andere waren dagegen der Meinung, dass der Charme Deutschlands Geschäftsreisende zu Wiederholern werden ließe.
Dennoch gaben die internationalen Experten Tipps, wie Deutschland seinen Vorsprung und seine Konkurrenzfähigkeit im Markt ausbauen könne. Darunter die Ratschläge, ein glamouröseres Image aufzubauen, die Küche weiter zu internationalisieren und dem immer stärker werdenden Image einer „teuren Destination“ gegenzusteuern.
Zu einer Konkurrenz für Deutschland könnten sich zentraleuropäische Städte wie Prag oder Budapest entwickeln, genauso wie die preiswerteren baltischen Staaten und die wärmeren Regionen in Südeuropa. Frankreich und Großbritannien wurden für ihr „aggressives Destinations-Marketing“ gelobt und die Städte Amsterdam, Barcelona, Paris und Rom für ihr „sexy Image“.
Insgesamt aber werde Deutschlands souveräner und gut organisierter Ablauf der WM die MICE-Branche auf Jahre hinaus fördern, wie 64 Prozent der Befragten einschätzten. Oder, wie ein Einkäufer es formulierte: „Sie können die Qualitäten Deutschlands an der positiven Resonanz in den internationalen Medien ablesen.“
Die fünfte „IMEX – incorporating Meetings made in Germany, The Worldwide Exhibition for incentive travel, meetings and events”, findet vom 17. bis zum 19. April 2007 in Halle 8 der Messe Frankfurt statt. Auf der IMEX 2006 informierten sich 7.603 (+473 gegenüber 2005) Besucher aus 97 Ländern über das Angebot der 3.300 (+300) Aussteller aus 150 Ländern (+10). Die IMEX wird organisiert von Ray Bloom und Paul Flackett in Zusammenarbeit mit dem GCB German Convention Bureau e.V. Die Messe integriert den Kongressmarkt „Meetings made in Germany“ des GCB. Neben dem attraktiven Aussteller-Angebot bietet die IMEX ihren Besuchern auf der Messe auch ein umfangreiches, kostenfreies Begleitprogramm durch Workshops, Foren, spezielle Themen-Pavillons und verschiedene Initiativen. In der „Virtual Exhibition“ unter www.imex-frankfurt.de können sich Besucher ganzjährig über die Aussteller informieren und Kontakt aufnehmen.
www.imex-frankfurt.de