American Express Studie belegt: Über 20 % Preisrückgang in der Economy Class im Jahresverlauf – Billigtickets im 4. Quartal 2003 auf Rekordtief
Im Laufe des Jahres 2003 sind die Preise für Flüge in der Economy Class zu Zielen in Westeuropa um mehr als 20 % gesunken. Auch Billigflüge waren aufgrund saisonaler Einflüsse im vierten Quartal 2003 auf vielen Strecken so günstig wie nie zuvor, nachdem sie zuvor im Jahresverlauf deutlich zugelegt hatten. Zu diesem Ergebnis kommt eine quartalsweise erscheinende Studie von American Express. Der European Corporate Travel Index (ECTI) belegt, dass sich der Wettbewerb zwischen Billiganbietern und den traditionellen Fluggesellschaften verstärkt. Die Preise für Business Class Tickets in Deutschland sind dagegen im Jahresverlauf insgesamt leicht gestiegen. Auf längere Sicht ist mit steigenden Preisen in allen Kategorien zu rechnen.
„Ein niedriges Reiseaufkommen im Leisure Bereich im Winter und die Preisanpassungen der traditionellen Fluggesellschaften in der Economy Class verstärkten den Druck auf die Billiganbieter und haben zu sinkenden Ticketpreisen geführt“, sagt Kaveh Atrak, General Manager American Express Corporate Travel. Gleichzeitig zeigt das vierte Quartal eine leichte Erholung der Passagierzahlen und eine hohe Auslastung der Flugzeuge bei den traditionellen Linienfluggesellschaften. Zurückzuführen ist dies auf die starke Geschäftsreisetätigkeit im Oktober und November. Im Oktober wurden beispielsweise 75,8 % erreicht, der höchste jemals in diesem Monat gemessene Wert. „Dies belegt erneut, dass im Geschäftsreisesegment die Bedeutung der Billigfluggesellschaften noch relativ gering ist“, so Kaveh Atrak.
Trendwende auf längere Sicht zu erwarten
Prognosen der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation zufolge soll das weltweite Passagieraufkommen im Jahr 2004 um 4,4 % steigen. Angesichts der verbesserten weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, der EU-Osterweiterung zum 1. Mai 2004 und einer damit einhergehenden vermehrten Geschäftsreisetätigkeit rechnet Atrak mit langfristig steigenden Preisen für alle Ticketkategorien. Erste Preiserhöhungen der Airlines in 2004 unterstützen diese Einschätzung. „In der gegenwärtigen Situation sollten Unternehmen den Markt kontinuierlich beobachten und günstige Gelegenheiten für Vereinbarungen mit Fluggesellschaften nutzen“, so Atrak. Auch Online-Buchungen gewinnen in Deutschland und Europa an Bedeutung, um dem nach wie vor starken Einsparungsdruck zu begegnen.
Die Preisentwicklung in 2003 für Flüge von Deutschland aus
Während die Economy Class Tarife unter Druck gerieten, sind Business Class Tarife leicht gestiegen: Im 12-Monats-Zeitraum lagen hier die Preissteigerungen je nach Reiseziel zwischen zwei und sechs Prozent. Im letzten Quartal 2003 ergaben sich nur geringfügige Veränderungen im Vergleich zum Vorquartal: Flüge in der Restricted Business Class verbilligten sich im 3-Monats-Vergleich um 2,7 %, in der Business Class lagen sie 0,1 % und in der First Class 0,2 % höher.
Für die Economy Class zeigt der 12-Monats-Vergleich ein ganz anderes Bild: Die Ticketpreise von Deutschland zu Zielen in Westeuropa gaben um über 20 % nach. Auch osteuropäische Destinationen waren im 4. Quartal 2003 günstiger zu erreichen als ein Jahr zuvor. Die Flugpreise nach Nordamerika und Fernost veränderten sich im Jahresverlauf kaum, lediglich für Tickets in den Mittleren Osten mussten Reisende tiefer in die Tasche greifen. Bei der Betrachtung über alle Destinationen hinweg zeigt der Vergleich des 4. Quartals mit dem 3. Quartal 2003 nur leichte Veränderungen. So verteuerten sich Freizeittarife in diesem Zeitraum um 0,1 %, während Economy-Flüge sich um 1 % verbilligten.
Preistrends in Europa ähnlich wie in Deutschland
Ebenso wie in Deutschland verlief die Preisentwicklung auch in den meisten anderen europäischen Ländern. Die Business Class Tarife legten im Jahresverlauf leicht zu, während die Economy Class Tarife eher günstiger wurden. Eine Ausnahme bildeten die Transatlantikflüge, wo der Wettbewerb durch die Billiganbieter weniger stark spürbar ist. Auch der Quartalsvergleich bestätigte das Bild: Leichte Steigerungen in der Business (0,2 %) und First Class (0,4 %), fallende Preise in Economy Class (-2,9 %) und bei Freizeittarifen (-2,3 %).
Tickets bei Billiganbietern besonders attraktiv für Frühbucher
Nach einem Anstieg im dritten Quartal 2003 haben die Preise für Billigflüge im vierten Quartal 2003 wieder deutlich nachgegeben. Einen extrem großen Einfluss auf den Preis hat dabei der Zeitpunkt der Buchung: Bei einigen Tarifen von Deutschland nach Frankreich beispielsweise musste bei kurzfristiger Buchung mehr als das Sechsfache bezahlt werden als bei langfristigen Reservierungen.
Früh buchen, mehr sparen: Einfluss des Buchungszeitpunktes auf den Preis
eines Billigflug-Tickets (ab Deutschland; 0 bis 14 Tage im Voraus)