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Messewirtschaft sieht sich in den Startlöchern

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Die deutsche Messewirtschaft begrüßt die Vereinbarungen, die Bund und Länder getroffen haben, um das öffentliche Leben wieder in Gang zu bringen und der Wirtschaft erste Perspektiven für den Neustart zu geben. Allerdings erwartet die Messewirtschaft auch eine zeitnahe Perspektive für ihren eigenen Neustart. Denn bisher wurden Messen vielfach im Zusammenhang mit Volksfesten, Open-Air-Festivals oder Sportveranstaltungen mit hohen Besucherzahlen genannt.
„Messen sind aber Business-Plattformen und sind essentiell, um die Wirtschaft zügig und nachhaltig wieder in Gang zu bringen“, betont der Geschäftsführer des AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft, Jörn Holtmeier. Denn Messen könnten wichtige Impulse geben, die Einkaufsbereitschaft der schwer getroffenen Händler wieder zu stimulieren und die führende Position der deutschen Exportwirtschaft zu sichern. Und sie seien Plattformen für die Präsentation von Innovationen und für Kooperationsverhandlungen. Das gelte vor allem für den Mittelstand als Rückgrat der deutschen Wirtschaft.
Messen führen nach Berechnungen des ifo-Instituts jährlich zu Produktionseffekten von über 28 Mrd. Euro in der gesamten deutschen Wirtschaft, vor allem in den Regionen rund um die Messestädte. Diese Impulse braucht auch die jeweilige regionale Wirtschaft nach Auffassung des AUMA dringend, von Hotels und Gaststätten über Einzelhandel, Verkehrsbetriebe bis zum Handwerk.
Jörn Holtmeier: „Die Messewirtschaft erwartet deshalb, dass Messen bei künftigen Entscheidungen von Bund und Ländern als separater Veranstaltungstyp differenziert betrachtet werden. Wir fordern einen Zeitplan für den Neustart, der berücksichtigt, dass Messen eine Vorlaufzeit von zwei bis drei Monaten haben.“ Der Messebetrieb solle ab September wiederaufgenommen werden. Die Branche habe bereits Vorschläge für Rahmenbedingungen beim Neustart der Messewirtschaft erarbeitet.
Denn Messen können nach Überzeugung des AUMA durch ihre Organisationsform und ihre Durchführung in speziell für diesen Zweck konzipierten Gebäuden die Voraussetzungen für den Gesundheitsschutz aller Beteiligten schaffen. Messen seien in der Lage, die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts zu Hygiene und Abstandsregeln zu erfüllen.
Ebenso sei zu berücksichtigen, dass vor allem Fachmessen angesichts der variabel zur Verfügung stehenden Flächen eine weitaus geringere Dichte an Teilnehmern pro m² haben als die meisten anderen Veranstaltungsformate. Denn Messebesucher bewegten sich individuell durch die Hallen und drängten sich nicht etwa um eine einzelne Bühne oder ein Spielfeld. Darüber hinaus hätten die Messeveranstalter große Erfahrungen in der Steuerung von Besucherströmen.
Quelle: AUMA – Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.