Die Messewirtschaft in Deutschland hat die Coronakrise hinter sich gelassen. Die Branche verzeichnet fürs Gesamtjahr 2023 mehr als nur ein dickes Plus gegenüber 2022. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA. Die große Mehrheit der Branchenmessen feierte ihr Nach-Corona-Comeback mit großem Erfolg. Knapp 320 Messen haben 2023 stattgefunden.
Rund 183.000 Unternehmen stellten 2023 auf den rund 70 Messeplätzen in Deutschland aus. Das ergibt ein Plus von 30 Prozent gegenüber 2022. Alle Messen zogen rund 11,4 Millionen Besucher an, über 3,8 Millionen (+ 50 Prozent) mehr als 2022. Die Standfläche stieg von 5,7 auf 6,34 Millionen Quadratmeter (+ elf Prozent).
Knapp zwei Dutzend Messen feierten 2023 eine Premiere. Themen waren Bau- und Energiewirtschaft mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit und Digitalisierung sowie das Gastgewerbe. Rein digital fand keine Messe mehr statt.
Auf den 166 herausragenden Messen mit internationaler oder nationaler Bedeutung in Deutschland trafen sich 147.000 ausstellende Unternehmen und 7,5 Millionen Besucher. Allein 5,2 Millionen Quadratmeter der gesamten Standfläche von 6,34 Millionen Quadratmeter entfallen auf die internationalen oder nationalen Leitmessen hierzulande.
Mit beeindruckend großer Präsenz meldeten sich die internationalen Interessenten am Messeplatz Deutschland zurück. 96.000 ausstellende Unternehmen kamen aus dem Ausland; 2022 war es noch ein gutes Drittel weniger. China hat mit einem Anteil von über 15 Prozent seine Top-Position unter den Ausstellernationen von 2019 (14 Prozent) wieder erreicht, nach den coronabedingten Verschiebungen der beiden Vorjahre. Zweitstärkstes Ausstellerland ist Italien (12 Prozent) vor der Türkei (5,2 Prozent), die erstmals in der Spitzengruppe ist.
Ausblick 2024
Mehr als 200 Messen finden in der ersten Jahreshälfte 2024 statt. Darunter sind Leuchttürme wie die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft IFAT in München (13.-17. Mai), die Luft- und Raumfahrtmesse ILA in Berlin (5.-9 Juni) und die Leitmesse für die Drucktechnologie drupa in Düsseldorf (28. Mai-7. Juni). Die nur alle vier Jahre stattfindende drupa fand pandemiebedingt zuletzt 2016 statt und kehrt nun als eine der letzten Messen in ihren Rhythmus zurück. Insgesamt sind für das Jahr 2024 über 330 Messen geplant.
Der erste Blick in den kommenden AUMA-Veranstalter-Ausblick zeigt auch, dass über 80 Prozent der Messeveranstalter ihre internationalen Leitmessen in Deutschland weiter stärken wollen. Über 60 Prozent wollen ihr Geschäft im Ausland erweitern. Drei Viertel schätzen, dass sich die deutschen Messen im internationalen Wettbewerb in den nächsten 12 Monaten gleich und besser entwickeln werden. Für den weitaus größten Teil der deutschen Messen findet der Wettbewerb im eigenen Land und in der Europäischen Union statt. Weitere wichtige Wettbewerbsmärkte sind Nordamerika, Süd-, Ost-, Zentralasien und der Nahe und Mittlere Osten. Die gesamte Studie wird im Sommer veröffentlicht.
Quelle: AUMA – Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V.
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