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Messe-Strategien werden immer schneller angepasst

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Messebeteiligungen von Unternehmen aus Deutschland bleiben stabil – im Vergleich zum Vorjahr sorgt der anhaltende Mix aus Rezession, Inflation und politischen Unsicherheiten jedoch für zunehmende Dynamik bei der Entscheidung für die Teilnahme an Messen. Das zeigt der neue AUMA-Aussteller-Ausblick 2025/2026, der einmal im Jahr den Puls der ausstellenden Wirtschaft in Deutschland misst.

Der Befragung der ranghöchsten für Marketing zuständigen Personen in 400 Unternehmen zufolge sind Messen zweitwichtigstes Marketinginstrument – nach der eigenen Internetseite. Planten vor einem Jahr noch 71 Prozent der ausstellenden Unternehmen die Zahl ihrer Messebeteiligungen konstant zu halten, liegt dieser Wert derzeit bei 57 Prozent. Zugleich planen rund 21 Prozent der Befragten mehr Messeauftritte ein – im Vorjahr lag dieser Wert noch bei nur knapp 15 Prozent. Große Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern planen durchschnittlich mehr als sieben Messebeteiligungen in diesem und dem kommenden Jahr in Deutschland, kleinere Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern planen knapp fünf Messeauftritte. Wirtschaftliche Unsicherheiten sowie allgemein steigende Kosten sind zentrale Herausforderungen für künftige Messeteilnahmen.

Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA: „Gerade in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten setzen vier von fünf Unternehmen gezielt auf eine stärkere Messebeteiligung. Als Treffpunkt, Handelsplatz und Bühne der Branchen bleiben Messen Spiegel der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Deutschland hat zuletzt an internationaler Wettbewerbsfähigkeit verloren. Hohe Energiepreise, steigende Lohnnebenkosten und international nicht konkurrenzfähige Steuern mindern die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts. Die Messewirtschaft spürt die zunehmende Vorsicht heimischer Unternehmen. Es wird Zeit, dass die nächste Bundesregierung die Standortbedingungen entschieden verbessert.“

Die Befragung zeigt außerdem, dass Künstliche Intelligenz (KI) für ausstellende Unternehmen eine herausragende Rolle bei der Gestaltung ihrer nächsten Messebeteiligungen besitzt. Fast die Hälfte (rund 48 Prozent) bewertet KI als entscheidend für kommende Messeauftritte. Besonders große Unternehmen und Unternehmen mit Schwerpunkt Handel und Dienstleistung setzen auf KI. Ausstellende Unternehmen mit einem Umsatz über 125 Millionen Euro priorisieren KI deutlich stärker als kleinere Unternehmen mit einem Umsatz bis 2,5 Millionen Euro. Dies zeigt, dass KI in breiteren und komplexeren Marketing- und Vertriebsstrategien eine Rolle spielt. Virtual Reality oder das Internet der Dinge (IoT) folgen mit Abstand, während Robotik und das Metaverse geringe Priorität haben.

Der AUMA-Aussteller-Ausblick zeigt zudem eine stabile Entwicklung der Messebudgets in Unternehmen. Aussteller auf Konsumgütermessen zeigen starke Bereitschaft, ihre Ausgaben zu erhöhen, während Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor konservativer planen. Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Anteil des Messebudgets am gesamten Marketing-Budget von 38 Prozent (2022/2023) auf 45 Prozent (2023/2024) gestiegen und hat damit Vor-Corona-Werte erreicht. Für diese Saison konnte jedoch ein signifikanter Anteil der befragten Unternehmen (29 Prozent) hierzu noch keine genaue Angabe machen, da die Budgets immer kurzfristiger festgesetzt werden. Ein weiterer Ausweis der wirtschaftlichen Unsicherheiten dieser Tage.

Den AUMA-Austeller-Ausblick 2025/2026 finden Sie hier.
Quelle: AUMA e.V. – Verband der deutschen Messewirtschaft

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