Obwohl die WLTP-Einführung eine gute Verlässlichkeit bietet, rät LeasePlan Autofahrern und Fuhrparkbetreibern, den Kraftstoff und somit die Spritkosten mit etwa 20 Prozent Mehrverbrauch gegenüber dem vom Hersteller genannten Normverbrauch zu kalkulieren – ob im Haushaltsbuch oder Fuhrparkbudget. Gründe sind schwankende Kraftstoffpreise und Fahrverhalten.
Im Rahmen seiner Beratungsleistungen hat LeasePlan die Norm-Verbrauchsangaben der Hersteller mit dem tatsächlichen Verbrauch anhand der Kraftstoffabrechnungen seiner Flottenkunden verglichen. Ergebnis: Lag der Mehrverbrauch beim Kraftstoff über alle Hersteller hinweg im Jahr 2017 noch bei etwa 30 bis 60 Prozent gegenüber Normverbrauch, so beträgt er heute nur noch etwa 20 Prozent. Die Einführung der Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure (WLTP) bringt demnach den Praxisverbrauch dem Normwert näher als das bis 2018 geltende NEFZ-Prüfverfahren. Positiv ist auch, dass viele Autos sogar weniger als nach dem neuen Prüfverfahren angegeben verbrauchen.
Seit 1. September 2018 gilt das neue WLTP-Prüfverfahren für alle Fahrzeuge, die neu zugelassen werden. Das bedeutet, dass der offizielle Kraftstoffverbrauch und die Abgasemissionen nach einem neuen und strengeren Messverfahren ermittelt werden. Die Zahlen von LeasePlan zeigen: WLTP funktioniert. Für Spritkostenausreißer nach oben gibt es zwei Gründe. Der erste Grund: steigende Kraftstoffpreise.
LeasePlan überprüft zweimal jährlich die Betriebskosten, die für die Ermittlung der Vollkostenraten für neue Leasingverträge angesetzt werden. In diesem Zuge werden Kraftstoffpreise für die Vor-Kalkulation berücksichtigt. Steigende oder stark schwankende Kraftstoffpreise können zu einer Abweichung zwischen den realen und den budgetierten Kosten führen.
Der zweite Grund liegt im Fahrverhalten. Hierfür kennt Christopher Schmidt, Commercial Director von LeasePlan Deutschland, eine Lösung: „Termine nicht zu eng planen, Höchstgeschwindigkeiten vermeiden, vorausschauend fahren und mit dem Verkehr mitfließen, auch wenn Fahrer von Dienstwagen oftmals die Kraftstoffkosten gar nicht zu zahlen haben. Hier kann beispielsweise ein Spritspartraining und ein dauerhafter unternehmensinterner Spritsparwettbewerb unter den Dienstwagennutzern helfen, zu einer sparsamen Fahrweise zu motivieren. Außerdem wird die weitere Einführung von Elektromobilität zu einem Umdenken bei Fahrern führen, denn Bleifuß reduziert Reichweite. Diese Gruppe von Fahrern, die es immer schon gab, wird erkennen, dass sie mit einem stromsparenden Fahrverhalten Ladestopps reduziert. Das Problem Bleifuß wird sich dadurch vermutlich teilweise von allein lösen.“
Quelle: LeasePlan / Bild: Pixabay