Der deutsche GeschäftsreiseVerband VDR wiederholt seine Forderung nach der Anpassung der Kerosinzuschläge aufgrund massiv gesunkener Ölpreise. Bereits im Oktober hatte der Verband auf eventuelle unlautere Praktiken der Fluggesellschaften hingewiesen, die ihre Kerosinzuschläge trotz gesunkener Ölpreise bei gleicher Höhe belassen.
Damals argumentierten die Airlines mit der zeitverzögerten internen Auswirkung des Ölpreises. Veränderungen des Ölpreises kämen verzögert bei den Fluggesellschaften an, weil sie Kerosin lange Zeit im Voraus einkauften.
Doch zwei Monate später gibt es immer noch keine Anpassung der Ticketpreise. Und das trotz steigender Passagierzahlen und massiver Absenkung des Ölpreises: Der Flughafenverband ADV verzeichnet monatliche Passagieranstiege von rund drei Prozent und seit Ende Juni ist der Preis für Rohöl von rund 113 auf aktuell rund 60 Dollar je Barrel gefallen – ein Rückgang um fast die Hälfte. Bei einem Anstieg des Rohölpreises waren in der Vergangenheit die Auswirkungen deutlich schneller spürbar und die Zuschläge wurden sehr zeitnah angehoben.
Auf Anfrage des VDR hieß es bei den Airlines, dass laufende Verträge und generell gestiegene Kosten eine Preisanpassung verhinderten. Ralph Rettig, Vizepräsident des Verbands Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR), ist verärgert: „Wir haben den Airlines Zeit gegeben. Doch die Preise sind gleich geblieben. Das sind im Endeffekt versteckte und ungerechtfertigte Preiserhöhungen. Deshalb fordern wir eine Absenkung des Kerosinzuschlages oder die Einpreisung in bestehende Tarife. Der Kostenvorteil muss direkt an die Kunden durchgereicht werden!“
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