Das Zahlungsverhalten deutscher Firmen hat sich im 1. Halbjahr 2023 verschlechtert. Überfällige Rechnungen wurden von den Unternehmen in Deutschland in den ersten sechs Monaten mit einem Verzug von rund 19,2 Tagen bezahlt (Stand 10. Juli 2023). Im 1. Halbjahr 2022 lag der durchschnittliche Zahlungsverzug noch bei 16,6 Tagen. 8,9 Prozent der Unternehmen zahlten die Rechnungen im 1. Halbjahr 2023 nicht oder verspätet – im Vergleichszeitraum 2022 waren es 7,3 Prozent. So lauten die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Auswertung des Informationsdienstleisters CRIF, der für die Analyse das Zahlungsverhalten von knapp 540.000 Unternehmen ausgewertet hat.
Es zeigen sich regionale Unterschiede beim durchschnittlichen Zahlungsverzug. Schleswig-Holstein führt im 1. Halbjahr 2023 dabei die Liste an – mit einer durchschnittlichen Verzögerung von 26,4 Tagen (1. Halbjahr 2022: 19,3 Tage) bei Zahlungszielen. Ebenso zahlen Unternehmen in Berlin (durchschnittlich 26 Tage verspätet; 1. HJ 2022: 22,5 Tage) und Brandenburg (22,3 Tage; 1. HJ 2022: 17,1 Tage) ihre Rechnungen mit erheblichem Verzug. In Sachsen-Anhalt hingegen sieht die Situation am besser aus. Dort zahlen die Unternehmen im Durchschnitt nur mit einer Verspätung von 13,5 Tagen (1. HJ 2022: 14,5 Tage).
Unabhängig vom durchschnittlichen Zahlungsverzug zeigt die Analyse von CRIF, dass in Deutschland derzeit 8,9 Prozent der Firmen die Rechnungen nicht oder nur mit Verspätung bezahlt. In Berlin ist die Quote der Nicht- und Spätzahler mit 16,5 Prozent (1. HJ 2022: 13,6 Prozent) am höchsten. Auch in Hamburg ist die Quote mit 12,5 Prozent (1. HJ 2022: 10,5 Prozent) höher als der Bundesdurchschnitt. Am besten ist die Zahlungsmoral derzeit in Thüringen – hier zahlen nur 5,7 Prozent der Unternehmen die Rechnungen nicht oder verspätet (1. HJ 2022: 5,5 Prozent).
Quelle: CRIF GmbH / Bild: Pixabay
Anzeige: Workshop „Ziele und Visionen in Bewegung setzen“ für Unternehmer