Joachim König, Präsident des EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. und Matthias Schultze, Geschäftsführer des GCB German Convention Bureau e.V. traten am 10. Juni 2015 bereits zum zweiten Mal gemeinsam im Rahmen einer Anhörung vor den Ausschuss für Tourismus des Deutschen Bundestages.
Unter dem Titel „Chancen und Herausforderungen für den Veranstaltungsstandort Deutschland“ tauschten sie sich mit den Abgeordneten aus. Dabei standen die Kernanliegen der Veranstaltungsbranche – vor allem die Herausforderungen und Perspektiven der Zukunft – im Vordergrund.
Im Zentrum stand das „Positionspapier für den Veranstaltungsstandort Deutschland“, das fünf konkrete, für die deutsche Veranstaltungsfelder wichtige Handlungsfelder benennt. Im Handlungsfeld „Modernisierung“ etwa gilt es, beispielsweise energetische Sanierungsmaßnahmen oder die Schaffung der barrierefreien Zugänglichkeit von Veranstaltungsstätten zu unterstützen. Der Bereich „Aus- und Weiterbildung“ umfasst die Investition in Qualifizierungsmaßnahmen ebenso wie in eine attraktive Arbeitsplatzgestaltung. Das Handlungsfeld „Technisierung“ nimmt die fortlaufende Qualifizierung von Mitarbeitern, die in diesem dynamischen Bereich unverzichtbar ist, ebenso in den Blick wie Initiativen in Bezug auf die Entwicklung der Digitalisierung. Im Handlungsfeld „Globalisierung“ ist die Erschließung neuer Märkte und die damit einhergehenden Rahmenbedingungen bei der Einreise aus aufkommenden Quellmärkten nötig, aber auch die Sensibilisierung interkultureller Kompetenzen bei Mitarbeitern der Branche. Das Handlungsfeld „Nachhaltigkeit“ schließlich fokussiert Standards und Zertifizierungen im Bereich von „Green Meetings“ ebenso wie die regionale Verankerung von Veranstaltungen.
Heike Brehmer, Vorsitzende des Ausschusses für Tourismus: „Deutschland ist als Messe- und Kongressstandort aufgrund der Professionalität der MICE-Branche, der Qualität der Infrastruktur, den vorbildlichen Verkehrsanbindungen, einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und nicht zuletzt wegen seiner Attraktivität als Urlaubs- und Kulturdestination hervorragend aufgestellt.“ Auch die Kompetenzen deutscher Städte und Regionen in wichtigen Wirtschafts- und Wissenschaftsbranchen tragen zur guten Positionierung Deutschlands bei: Bereits seit elf Jahren steht Deutschland als Ziel für internationale Verbandskongresse in Europa auf Platz eins und weltweit nach den USA auf Platz zwei. Insgesamt nahmen im Jahr 2014 383 Millionen Gäste an rund 3,04 Millionen Tagungen, Kongressen und Events in Deutschland teil. „Aber wir dürfen uns auf den Lorbeeren nicht ausruhen“, so Heike Brehmer. „Überall auf der Welt entstehen neue Tagungs- und Kongresszentren mit einem hervorragenden Angebot. Für die Politik gilt es daher weiterhin Rahmenbedingungen zu setzen, die eine effiziente Mobilität gewährleisten, die den Veranstaltern erlaubt, wettbewerbsfähig zu agieren, und die adäquate Arbeits- und Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen. Daran möchten wir gerne mitarbeiten.“
„Die Möglichkeit, vor einem politischen Fachausschuss konkrete Handlungsfelder, Maßnahmen und daraus resultierende Herausforderungen vorstellen zu dürfen, ist für unsere Branche unschätzbar wertvoll. Insbesondere da viele Fragen, die die Kongress- und Veranstaltungswirtschaft bewegen, von der Zuständigkeit her klassische Querschnittsthemen sind, ist es fast nur im direkten Austausch möglich, Fragestellungen im Gesamtzusammenhang verständlich darzulegen und zu erörtern“, so EVVC-Präsident Joachim König.
„Der aktive Austausch mit den Gremien ist ein wichtiger Bestandteil zur Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Standort für Tagungen, Kongresse und Events“, bekräftigte auch GCB-Geschäftsführer Matthias Schultze. Der EVVC und das GCB werden auch zukünftig den Dialog mit den Vertretern der Politik fortsetzen.
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