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Bund kürzt Mittel für Pavillons auf Auslandsmessen

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Nach zwei Jahren Corona-bedingtem Messestillstand hat die Bundesregierung zum Jahresende die Außenwirtschaftsförderung für deutsche Unternehmen erheblich gekürzt. Besonders betroffen ist das Auslandsmesseprogramm, mit dem die Beteiligung von kleinen und mittelständischen Unternehmen auf Auslandsmessen weltweit unterstützt wird. Für das Jahr 2023 waren knapp 300 Gemeinschaftsstände für Unternehmen in 58 Ländern geplant. Jetzt sind die Mittel dafür um 20 Prozent gekürzt worden im Vergleich zu den Vorjahren. Von derzeit rund 45 Millionen Euro werden nun nur noch etwa 36 Millionen Euro in den Mittelstand investiert.

AUMA-Vorsitzender Philip Harting, zugleich CEO der HARTING Technologiegruppe, ist fassungslos: „Einerseits fordert die Bundesregierung die deutschen Unternehmen auf, sich breiter aufzustellen. Andererseits beschneidet sie mit dieser einschneidenden Mittelkürzung nun die Chancen deutscher Unternehmen, neue Märkte zu erschließen, neue Geschäftspartner zu finden, und damit Produktion und gut bezahlte Beschäftigung in unserem Land zu sichern.“

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Vor der Pandemie haben rund 5.500 Unternehmen unter der Dachmarke „Made in Germany“ an Auslandsmessen teilgenommen, darunter Mittelständler, aber auch kleinere Unternehmen. Die Beteiligung an Auslandsmessen bringt wichtige Impulse. Das belegt eine Evaluation durch die Beratung PwC von 2018. Demnach werden pro einer Million Euro Steuergeld rund 216 Millionen Euro zusätzlicher Exportumsatz und etwa 372 Arbeitsplätze geschaffen oder erhalten (Quelle).

AUMA-Geschäftsführer Jörn Holtmeier: „Eine Kürzung steht in krassen Widerspruch zu den Zielen der Bundesregierung und schadet dem Mittelstand und dem Standort Deutschland. Gerade in Zeiten starker geopolitischer Umbrüche in Russland oder China müssten Mittelständler neue Märkte im Ausland erschließen. Dazu eigneten sich Messen besonders. Im Angesicht von Energiekrise, Lieferkettenproblemen und Inflation sei das Exportgeschäft für viele Unternehmen noch wichtiger geworden. Nun bekommen die Mittelständler Gegenwind statt Rückenwind vom Bund.“

Die derzeitige Kürzung der Außenwirtschaftsförderung betrifft auch die Förderung von jungen innovativen Unternehmen auf Messen in Deutschland. Start-ups erhalten bis zu 7.500 Euro für die Teilnahme an einem Gemeinschaftsstand auf einer internationalen Leitmesse in Deutschland. Nun werden die Mittel um gut 400.000 Euro auf zwei Millionen Euro gekürzt.

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Die Messewirtschaft hat durch die Corona-Maßnahmen wie kaum eine andere gelitten. Nach vorläufigen Zahlen des AUMA werden 2022 280 Messen in Deutschland stattgefunden haben, 130 wurden abgesagt, 60 mussten auf einen neuen Termin innerhalb des Jahres ausweichen. Der gesamtwirtschaftliche Schaden durch Verbote, Verschiebungen und Streichungen von Messen beläuft sich seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland auf mehr als 56 Milliarden Euro sowie neun Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen. Nahezu 180.000 Jobs mussten durch Kurzarbeit gesichert werden.
Quelle: AUMA – Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. / Bild: AUMA