Die GBTA Foundation, die Bildungs- und Forschungsstiftung der Global Business Travel Association (GBTA), veröffentlicht heute (11. Juni 2015) die Ergebnisse ihres jüngsten Berichts GBTA BTI(TM) Outlook – Western Europe, eine halbjährliche Analyse der fünf bedeutendsten Märkte für Geschäftsreisen in Europa: Deutschland, das Vereinigte Königreich, Frankreich, Italien und Spanien.
Diese fünf Märkte sind ein guter Indikator für den Zustand des europäischen Marktes für Geschäftsreisen insgesamt. Der von Visa Inc. gesponserte Bericht schließt den GBTA BTI(TM) ein, einen firmeneigenen Index der Ausgaben für Geschäftsreisen, der die Marktperformance im zeitlichen Verlauf nachzeichnet.
„Der Geschäftsreisemarkt in Westeuropa steht endlich wieder auf einer soliden Basis,“ erklärte Catherine McGavock, die Regionaldirektorin für Europa bei der GBTA. „Unternehmen zeigen jedoch nach wie vor mit Hinblick auf ein zukünftiges eventuelles Abrutschen der Wirtschaft eine Vorliebe zur Einsparung von Kosten – diese pessimistische Haltung ist zwar langsam im Abklingen begriffen, doch der Optimismus hat noch nicht vollständig eingesetzt. Die stärkere Konjunktur, niedrige Energiepreise und eine geschickte Steuerpolitik weisen dennoch auf ein starkes 2015 und 2016 für Geschäftsreisen in der ganzen Region hin.“
Zu den wichtigsten Highlights des Berichts zählen:
— Die Ausgaben für Geschäftsreisen in den fünf Märkten verzeichneten
einen geschätzten Zuwachs von 4,9 Prozent in 2014 auf 146,1 Milliarden
Euro (186,3 Milliarden US-Dollar). Im Zuge des wirtschaftlichen
Momentums, das die Ausgaben für Geschäftsreisen weiter vorantreibt,
wird für 2015 ein Anstieg der Ausgaben um weitere 6 Prozent auf 154,79
Milliarden Euro (197,47 Milliarden US-Dollar) und um 6,1 Prozent für
2016 auf die Höhe von 164,15 Milliarden Euro (209,41 Milliarden
US-Dollar) erwartet.
— Deutschland und das Vereinigte Königreich sind führend bei den
Ausgaben für Geschäftsreisen, allerdings konnte auch der
Geschäftsreisemarkt in Spanien eine bemerkenswert kräftige Performance
für das Jahr 2014 vorweisen.
— Die GBTA Foundation stellt eine Verlagerung hin zu inländischen
Geschäftsreisen fest, Hier treibt die Nachfrage das Wachstum stärker
an als bei den internationalen Outbound-Reisen (IOB), und die Situation
bei den Ausgaben für IOB bleibt auch für 2015 schwierig.
— Trotz der Erholung bei Verschuldung und öffentlichem Finanzierungssaldo
in den vergangenen 6 Monaten, einer noch aggressiveren Geldpolitik und
niedrigeren Energiepreisen kommt die europäische Wirtschaft weiterhin
nur langsam weiter voran. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone
stieg im 1. Quartal 2015 um 0,4 Prozent an, was, wenn auch schwächer
als erwartet, für das fünfte Quartal mit positivem Wachstum in Folge
steht.
— Konsum- und Investitionsausgaben tragen zu einem Großteil des Wachstums
in der europäischen Wirtschaft bei.
— Deutlich gesunkene Energiepreise bilden einen weiteren Anreiz für die
Verbraucher in Europa. Anders als bei einer Steuervergütung wird sich
diese Verbesserung des Einkommens nur langsam mit jeder
aufeinanderfolgenden Betriebskostenabrechnung oder Tankfüllung
bemerkbar machen, und es braucht von daher Zeit, bis sich der Vorteil
eines niedrigeren Ölpreises in der Gänze umgesetzt hat.
„Der globale BTI(TM) für dieses Jahr lässt auf gute Aussichten bei den Ausgaben für Geschäftsreisen in Westeuropa schließen,“ so Brian Triplett, Senior Vice President und Leiter des Bereichs Commercial Products bei Visa, Inc. „Mit allein fünf Märkten, die ein durchschnittliches Wachstum von nahezu 5 Prozent für 2014 aufweisen, und einem zu erwartenden Zuwachs für Inlandsreisen zeigt die Region weiterhin Zeichen des Aufschwungs.“
Geschäftsreiseprognosen einzelner Länder
Deutschland
— Deutschland, wo starkes Wirtschaftswachstum und relativ
wettbewerbsintensive Arbeitsmärkte weiterhin die
Geschäftsreiseaktivitäten antreiben, glänzt hier an erster Stelle.
— Die Gesamtausgaben für Geschäftsreisen beliefen sich im 4. Quartal
2014 auf 11,7 Milliarden Euro (14,9 Milliarden US-Dollar), ein Zuwachs
von 7,5% im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2013. Die Ausgaben
insgesamt für Geschäftsreisen in 2014 lagen für Deutschland 7,7%
höher. Die GBTA erwartet einen sehr robusten Zuwachs bei den
Geschäftsreisen von 10,1% für 2015 und von 9,4% für 2016.
— Bei den Ausgaben für geschäftliche Inlandsreisen in Deutschland wird
für 2015 für das dritte Jahr in Folge beschleunigtes Wachstum erwartet
– mit einem rapiden Anstieg von 11,5% während des vergangenen Jahres.
Allerdings ist auf der Kehrseite von einem deutlich gedämpftem Wachstum
im Bereich IOB mit nur 4,2% Zuwachs für 2015 auszugehen.
Vereinigtes Königreich:
— Das Vereinigte Königreich weist das höchste Ausgabenniveau für
Geschäftsreisen in Westeuropa für 2014 auf — 27,5 Milliarden
britische Pfund (43,5 Milliarden US-Dollar).
— Die GBTA erwartet eine Steigerung der Ausgaben in diesem Jahr von 5,8%
und von 6,2% für 2016.
— Inlandsgeschäftsreisen blieben 2013 hinter den IOB-Reisen zurück,
konnten sich aber für 2014 erfolgreich behaupten. Dieses Momentum
sollte mit der Erweiterung der Ausgaben im Bereich Inland um 7,8% für
2015 weiterhin anhalten, während die Ausgaben für IOB angesichts der
schwächeren Weltwirtschaft weiterhin mit einem erwarteten Zuwachs von
nur 2,1% für 2015 schwierig bleiben.
Frankreich:
— Frankreichs Wirtschaft ist nach wie vor zweitgeteilt im
Nord-Südgefälle. Die Ausgaben im Bereich Geschäftsreisen gewannen
dennoch in 2013 an Momentum und verzeichneten für 2014 eine weitere
Zunahme, wenn auch nur mit der bescheidenen Rate von 2%
— Die GBTA erwartet mit einer Erweiterung der Gesamtausgaben für
Geschäftsreisen von 3% für 2015 und 4% für das nachfolgende Jahr bei
30,24 Milliarden Euro (38,6 Milliarden US-Dollar) ein anhaltend
gedämpftes Wachstum.
— Nach einer Verlangsamung auf 0,6% in 2014 wird für 2015 ein Anstieg der
Ausgaben für inländische Geschäftsreisen um 3,2% erwartet. Die
IOB-Ausgaben stiegen 2014 um 4,6%, was jedoch einer konjunkturbedingten
plötzlichen Erholung nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2013
zugeschrieben werden kann. Für Ausgaben im Bereich IOB wird für 2015
nur ein Anstieg von 2,5% erwartet.
Spanien:
— Spanien hat eine von Reformen im Bankensektor und Stabilisierung der
Staatsverschuldung vorangetriebene bemerkenswerte wirtschaftliche
Kehrtwende gemacht – und die Geschäftsreisen haben nachgezogen.
— Die Ausgaben für Geschäftsreisen steigerten sich um 6,8% in 2014, und
die GBTA erwartet für dieses Jahr eine weitere Zunahme auf 7,7% mit
einem Gesamtvolumen der Ausgaben bei 15,19 Milliarden Euro (19,4
Milliarden US-Dollar). Für 2016 ist von einem moderaten, aber
steigenden Wachstum von 5,4% auszugehen.
— Die initiale Erholung im Geschäftsreisemarkt wurde durch Ausgaben im
Bereich IOB mit 14,1% Wachstum für 2014 angefacht. Jetzt allerdings
wird der Bereich Inlandsgeschäftsreisen übernehmen und den Hauptanteil
des Wachstums für 2015 und 2016 mit einem jeweiligen Zuwachs auf 8,6%
und 5,6% ausmachen.
Italien:
— Italiens Arbeits- und Produktmärkte weisen nach wie vor ein Defizit bei
den zur Erholung der Wirtschaft notwendigen strukturellen und
politischen Reformen auf.
— Die konjunkturelle Schwäche zeigt weiterhin Wirkung im italienischen
Geschäftsreisemarkt. Auch wenn die Ausgaben für Geschäftsreisen in
2015 in eine positive Richtung weisen, bleibt dies unserer Prognose nach
mit einer zu erwartenden Entwicklung von nur 1% der langsamst wachsende
Markt. Die Ausgaben für 2016 werden mit einem Anstieg um 1,8% auf 24,94
Milliarden Euro (31,8 Milliarden US-Dollar) etwas höher angesetzt.
Der Bericht steht den Mitgliedern der GBTA exklusiv unter: http://hub.gbta.org/ zur Verfügung, Nicht-Mitglieder können ihn über die GBTA Foundation per E-Mail an pyachnes@gbtafoundation.org käuflich erwerben.
Anmelden
Herzlich willkommen! Melden Sie sich an
Passwort vergessen ? Hilfe anfordern
Datenschutzerklärung
Passwort zurücksetzen
Passwort zurücksetzen
Ein Passwort wird Ihnen per Email zugeschickt.