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Amex GBT geht von stabile Flugpreise aus

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Die weltweite politische und wirtschaftliche Unsicherheit wird im Jahr 2020 zu einem anhaltenden Rückgang des Nachfragewachstums für Flüge beitragen. Trotz steigender Kosten für Öl, Arbeitskräfte und Infrastruktur deutet der harte Wettbewerb in diesem Sektor darauf hin, dass sich den Fluggesellschaften nur ein minimaler Spielraum für Preiserhöhungen eröffnet. Das prognostiziert der Air Monitor 2020 von American Express Global Business Travel (Amex GBT).
„Während Unsicherheit im kommenden Jahr ein großes Thema zu werden scheint, nennt der Air Monitor 2020 mehrere zusätzliche Faktoren, die sich voraussichtlich auf Geschäftsreise-Einkäufer auswirken werden. Dazu gehören die Vertriebsstrategien der Fluggesellschaften, die zunehmende Tarif-Entbündelung und ein verstärktes Augenmerk auf Nachhaltigkeit“, sagt Joakim Johansson, Vice President Global Business Consulting bei Amex GBT.
Johansson weiter: „Da es für Flugeinkäufer eine ganze Reihe von Variablen gibt, ist es wichtig, dass sie die besten verfügbaren Informationen, Daten und Ratschläge nutzen, um für ihre Unternehmen gute Ergebnisse zu erzielen.“
Entwicklung der Flugtarife nach Regionen
Deutschland: Die Handelsspannungen haben die exportgetriebene Wirtschaft in Deutschland stärker getroffen als die anderer europäischer Länder. Der IWF prognostiziert für 2019 ein BIP-Wachstum von 0,5 Prozent und eine leichte Erholung auf 1,2 Prozent bis 2020. Lufthansa ist die wichtigste Fluggesellschaft für die meisten Ziele der Welt, erfährt aber innerhalb Europas stärkeren Wettbewerb, insbesondere auf Strecken nach Frankreich, in die Niederlande und nach Großbritannien. Die Preise für europäische Ziele in der Business Class können um bis zu zwei Prozent steigen. Auf den Strecken nach Asien führt das Joint Venture von Lufthansa/Air China zusammen mit der fortgesetzten Verschärfung der Discount-Richtlinien für Unternehmen dazu, dass die Tarife der Business Class um voraussichtlich 2,5 Prozent steigen werden. Sollte eine Wirtschaftsflaute kommen, könnte es passieren, dass Unternehmen ihre Reisenden in die Economy Class verlagern – und die Tarife hier um 1,5 Prozent zulegen.
Europa: Der Air Monitor 2020 prognostiziert, dass die Tarife vor dem Hintergrund eines schleppenden Wachstums unverändert bleiben und die Preise für innereuropäische Flüge um weniger als ein Prozent steigen. Die Fluggesellschaften stehen in vielerlei Hinsicht unter Druck – durch Überkapazitäten, starken Wettbewerb im allgemeinen Flugmarkt, hohe Regulierungskosten und ineffiziente Infrastruktur. Das Phänomen flygskam („Flugscham“) war in Europa am weitesten verbreitet und führte zu einem zunehmenden Wettbewerb mit der Bahn.
Nordamerika: Handelsspannungen belasten weiterhin das Wirtschaftswachstum auf dem gesamten Kontinent, was sich auch auf die kanadische Wirtschaft auswirkt. Starke Kapazitätserhöhungen führen dazu, dass die Flugpreise innerhalb Nordamerikas um lediglich 1,5 Prozent steigen werden, in der Business wie in der Economy Class. Die Tarife für Flugziele in Europa könnten ebenfalls zulegen, da Norwegian Air die Kapazität reduziert hat. Allerdings hat die Brexit-Unsicherheit das Potenzial, Preissteigerungen grundsätzlich zu dämpfen. In Südamerika dürfte die politische Volatilität zu Preissenkungen von rund einem Prozent führen.
Asien/Pazifik: Die Region bleibt der Wachstumsmotor der Weltwirtschaft, aber die im vorigen Air Monitor prognostizierte allmähliche Abkühlung wird sich im Jahr 2020 fortsetzen. Die Tarife für Flüge innerhalb Asiens werden voraussichtlich in der Business Class um 2,9 Prozent, in der Economy Class um 1,8 Prozent steigen. Das Grounding von Jet Airways in Indien hat der Region einen erheblichen Kapazitätsverlust beschert, was für einige Tarife zu einem leichten Aufwärtsdruck führen wird.
Weitere Trends im Flugmarkt 2020
Die Entbündelung der Flugtarife nimmt weiter zu. Das soll den Fluggesellschaften ermöglichen, gleichzeitig die unterschiedlichen Ansprüche und Budgets ihrer Passagiere zu erfüllen und auf die Herausforderungen durch die Low-Cost-Carrier (LCC) zu reagieren. Die Entbündelung ist nicht auf Economy-Tarife beschränkt: Emirates hat vor einiger Zeit als erste Fluggesellschaft entbündelte Business-Class-Tarife angeboten. Gut möglich, dass andere Airlines dem Beispiel folgen. Die Verfügbarkeit günstigerer Business-Class-Plätze könnte Unternehmen neue Möglichkeiten für ihre Verhandlungen mit Fluggesellschaften eröffnen.
Langstrecken-Low-Cost-Flüge hatten sich groß angekündigt. Mit Ausnahme der regionalen Angebote im asiatisch-pazifischen Raum sind diese Vorhaben jedoch weitgehend gescheitert. Anders sieht es auf Kurzstrecken aus, wo traditionelle LCC weiterhin gedeihen und die klassischen Airlines unter Druck setzen.
Nachhaltigkeit rückt in den Vordergrund: Fluggesellschaften, Aufsichtsbehörden und Reisende interessieren sich zunehmend für nachhaltiges Reisen. Viele der weltweit größten Fluggesellschaften haben bereits einen CO2-Ausgleich im Angebot oder Zuschläge für Biokraftstoffe eingeführt oder planen dies. Insbesondere die europäischen Regierungen haben Vorschläge vorgelegt zur Erhöhung der Luftverkehrssteuern und zur Senkung der Steuersätze für alternative Verkehrsträger.
„Bewegliche“ Verträge können Unternehmen die Flexibilität geben, die sie benötigen, um ihr Flugvolumen in einer unvorhersehbaren Welt effektiv zu managen. Im Air Monitor 2020 bieten die Flugspezialisten von Global Business Consulting eine Übersicht über die Möglichkeiten beweglicher Flugprogramme.
Der Air Monitor 2020 steht bei American Express Global Business Travel auf:
https://www.amexglobalbusinesstravel.com/the-atlas/air-monitor-2020-american-express-global-business-travel/
zum Download bereit.
Er bietet umfassende Daten und Analysen der Aspekte, die sich 2020 auf die Flugtarife auswirken, sowie nähere Informationen zu Flugpreis-Trends, Tarif-Entbündelung, Nachhaltigkeit, Airline-Vertriebsstrategien und beweglichen Flugprogramme.
Quelle: Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR)