Träumen Sie davon, endlich über die Wellen zu reiten und dem Horizont entgegen zu schippern? Doch eine letzte Frage steht zwischen Ihnen und diesem Traum: Wähle ich einen Katamaran oder ein Segelboot? Lassen Sie uns in diesem Artikel mit dieser Frage ein für alle Mal aufräumen! Wir werden nicht nur die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen, sondern Ihnen auch die richtige Antwort geben.
Zwischen dem Segelverhalten liegen Welten!
Beschäftigen wir uns mit dem Segelverhalten, liegen zwischen den beiden Varianten Welten. Ein Katamaran hat im Vergleich zum Segelboot aufgrund des Doppelrumpfes so gut wie gar keine Krängung, was ihm eine gute Stabilität verschafft. Was bedeutet das?
Damit der Katamaran krängt oder sogar eine Rumpfseite aus dem Wasser ragt, bedarf es eines hohen Kraftaufwands, was unter Umständen nicht ganz ungefährlich ist! Befinden Sie sich in dieser (Not)lage, besteht die Gefahr, dass der Katamaran auf hoher See komplett umkippt. Bei einem Segelboot werden Sie mit dieser Problematik aufgrund der enormen Krängung nicht konfrontiert.
In diesem Fall sollte man bei Verdacht auf schlechtes Wetter mit starkem Wind vorzeitig entsprechend reffen. Auch hier lassen sich erneut Unterschiede erkennen! Während Sie beim Segelboot anhand der Krängung reffen, tun Sie dies beim Katamaran auf Basis der Windstärke.
Das bedeutet gleichzeitig: Jemand, der das raue Meer und die Winde maximal auskosten möchte, ist mit einer Segeljacht besser bedient. Dagegen erreichen Sie mit dem Katamaran selbst bei stürmischer See vergleichsweise ruhig Ihr angepeiltes Ziel.
Aber wie sieht es eigentlich mit der Fortbewegungsgeschwindigkeit aus? In jeder Situation segeln Sie mit einem Katamaran erheblich schneller als mit einem Segelboot. Lassen Sie uns das Ganze einmal in Zahlen verdeutlichen. Schippern Sie mit einem Katamaran über die Weiten des Meeres, erreichen Sie eine Geschwindigkeit von bis zu 48 kn (Knoten), was etwas über 80 km/h entspricht. Je nach Segelboot erreichen Sie mit diesem bis zu 11 kn, also circa 20 km/h.
Wie viel Platz darf es sein?
Mit einem Katamaran erreichen Sie also Ihr Ziel deutlich schneller als mit einem Segelboot! Doch auch im Platzangebot lassen sich einige Unterschiede feststellen. Katamarane vermitteln ihren Besitzern durch ihr überaus großes Platzangebot das Gefühl, auf einem schwimmenden Luxushotel über das Meer zu segeln. Was gerade bei längeren Reisen einen enormen Vorteil mit sich bringt. Das ist übrigens einer der Hauptbeweggründe, warum viele einen Katamaran mieten oder kaufen.
Die Zweirumpfboote, wie man die Katamarane auch nennt, verfügen über einen riesigen Deckbereich, der beispielsweise zum Sonnen einlädt. Während dieser Bereich bei den meisten gängigen Segelbooten unten liegt, befindet er beim Katamaran auf selber Höhe. Der Vorteil? Sie genießen einen wundervollen Rundum-Blick. Es gibt im Bereich der Segelboote allerdings auch Ausnahmen – die Deck-Saloon-Jachten. Hierbei genießen Sie ebenfalls den besagten Rundum-Blick, jedoch ist die Deckfläche zumeist geringer.
Der richtige Tiefgang und die Möglichkeit, Anker zu setzen
Als Nächstes beschäftigen wir uns mit dem Tiefgang. Dieser liegt beispielsweise bei einem 12-Meter-Katamaran bei 1,2 Meter, während er bei einem gleich großen Segelboot 1,8 bis 2,0 Meter beträgt. Der kürzere Tiefgang verspricht einen klaren Vorteil. Damit haben Sie mit dem Katamaran die Möglichkeit, auch in seichten Gebieten einzufahren.
Was gerade im Mittelmeer und der Karibik einen Pluspunkt darstellt – nämlich beim Ankern. Warum? Bei den weitreichenden Platzangeboten, die etwa die Inseln versprechen, können Sie mit dem Katamaran sehr dicht ans Land fahren, um dort zu ankern. Mit der Segeljacht bleibt Ihnen in der Regel nichts anderes übrig, als im Hafen zu ankern und die dortigen Liegegebühren zu entrichten.
Sollten Sie dennoch mit einem Katamaran den Hafen anpeilen, ist die Liegegebühr anhand der Größe höher als bei einer Segeljacht. Gleichzeitig stellt nicht jeder Hafen einen entsprechend großen Liegeplatz zur Verfügung, das sollten Sie unbedingt berücksichtigen.
Lässt der Katamaran sich wirklich so schwer manövrieren?
Zu guter Letzt möchten wir ein paar Worte zur Manövrierfähigkeit loswerden. Allein wegen des höheren Gewichts und des Größenunterschieds gehen viele Segler davon aus, es würde Wochen in Anspruch nehmen, bis sie den Katamaran beherrschen.
Doch das stimmt so nicht! Anfangs werden Sie ein wenig Übung brauchen, aber nach wenigen Stunden beherrschen Sie das Zweirumpfboot genauso wie die Segeljacht. Der Vorteil liegt in den beiden Motoren. Hierdurch können Sie auf der Stelle drehen sowie eine links oder rechts Drehung mit einem Motor einleiten. Für die Einleitung in den Katamaran können Sie entweder einen Kurs buchen oder sich für ein bis zwei Tage einen Skipper an Bord holen, der Ihnen alle notwendigen Schritte beibringt.
Für welche Variante sollte ich mich nun entscheiden?
Wir Menschen neigen dazu, die Dinge Schwarz oder Weiß zu sehen, und deshalb steht immer noch die Frage im Raum: Katamaran oder Jacht? Kurz und knapp: Es hängt von Ihren persönlichen Vorlieben oder Präferenzen ab. Wenn Sie noch nie zuvor mit einem Katamaran gesegelt sind, sollten Sie unbedingt einmal in den Genuss kommen – Sie werden es mit Sicherheit nicht bereuen!
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