Ob wegen höherer Gehälter, der Sehnsucht nach frischer Meeresluft oder für Einblicke in fremde Kulturen: Das Arbeiten im Ausland erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit. Doch wer sich für eine Auslandserfahrung innerhalb der EU entscheidet, sollte gut informiert sein. So müssen Expats in London und Dublin zurzeit mit den höchsten Lebenshaltungskosten rechnen. Die durchschnittlichen Ausgaben liegen bei knapp 3.258 und 2.908 Euro im Monat. Das hat Neobank bunq ermittelt. Für die aktuelle Studie wurden die Kosten für Wohnungsmiete, öffentliche Verkehrsmittel, Co-Working-Spaces und Büros, Strom sowie (mobiles) Internet in 27 EU-Hauptstädten sowie Großbritannien verglichen.
Rumänien schneidet im EU-Kosten-Vergleich am besten ab
Expats in Bukarest zahlen für Miete, öffentliche Verkehrsmittel und weitere Nebenkosten durchschnittlich 935 Euro im Monat. Damit ist die Stadt im EU-Ranking die günstigste aller Hauptstädte. Die Miete für eine Einzimmerwohnung beträgt in Bukarest nur 417 Euro. Auf Platz zwei der kostengünstigsten Städte folgt Budapest mit Lebenshaltungskosten in Höhe von mehr als 1.091 Euro. Wer Sehnsucht nach Sonne hat, sollte am besten nach Griechenland reisen: In Athen zahlen Auswärtige monatlich nur rund 1.191 Euro – Platz drei in der Untersuchung.
Mehr als dreimal so viel wie in Bukarest zahlen digitale Nomaden und Expats in der europäischen Finanzmetropole London. Hier liegen die Lebenshaltungskosten mit Ausgaben für Co-Working-Spaces insgesamt bei stolzen 3.258 Euro. Aber auch Mitarbeiter, die kein Co-Working betreiben, müssen in England mit 3.014 Euro im Monat am meisten bezahlen. Innerhalb der EU kann es auch in Dublin, Luxemburg (Stadt) und Kopenhagen teuer werden: Die Hauptstädte folgen mit 2.908 Euro, 2.544 Euro und 2.482 Euro.
Die EU-Hauptstädte, die momentan besonders beliebt sind unter digitalen Nomaden – Amsterdam, Berlin und Paris – folgen auf dem fünften bis siebten Platz der teuersten Destinationen. Wer in Amsterdam gut über die Runden kommen will, muss dort 2.368 Euro einkalkulieren, gefolgt von Berlin mit 2.150 Euro. In Paris kommen Kosten in Höhe von 2.140 Euro auf digitale Nomaden zu.
Luxemburg, Dublin und Kopenhagen haben die höchsten Preise für Co-Working-Spaces und Büros
Ob im voll ausgestatteten, privaten Büro oder in geteilter Arbeitsumgebung: Digitale Nomaden müssen in Luxemburg besonders tief in die Tasche greifen. Wer dort mit anderen kreativen Köpfen zusammen in Räumlichkeiten arbeitet oder aber ein Büro nur für sich alleine mietet, muss im Schnitt mit fast 400 Euro im Monat rechnen. Aber auch in Dublin und Kopenhagen liegen die Preise weitaus ber dem EU-Durchschnitt von rund 213 Euro. In den beiden Hauptstädten belaufen sich die monatlichen Kosten auf 317 Euro bzw. 316 Euro im Monat – günstiger ist es in London, dennoch liegen die Kosten mit rund 244 Euro über dem EU-Schnitt.
Bukarest punktet nicht nur mit den niedrigsten Gesamtkosten, sondern auch mit den günstigen Preisen für geteilte und private Arbeitsplätze. In der rumänischen Hauptstadt zahlen mobile Arbeitskräfte aus dem Ausland rund 132 Euro. Warschau und Tallinn sichern sich mit 138 Euro und 140 Euro den zweiten und dritten Platz im EU-Vergleich.
In Luxemburg ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gratis
Zwar liegen die Lebenshaltungskosten für Expats und digitale Nomaden in Luxemburg deutlich über dem EU-Durchschnitt, doch zugleich bietet die Stadt auch ein paar Pluspunkte: 2020 wurden beispielsweise die Fahrpreise für alle öffentlichen Verkehrsmittel abgeschafft. Mit Blick auf die Mobilitätstarife ist Luxemburg damit absoluter Spitzenreiter. Auf Platz zwei und drei reihen sich Tschechien und Polen ein: In Prag zahlen Besucher:innen für ein Monatsticket umgerechnet knapp 21 Euro, in Warschau 25 Euro. Berlin legt mit dem 49-Euro-Ticket eine Punktlandung hin und positioniert sich damit genau im EU-Durchschnitt.
Besonders teuer hingegen stellt sich die Tarifsituation der Verkehrsmittel in London dar. Hier kostet die Monatsmarke für die wichtigen Zonen 1 und 2 180,94 Euro für Erwachsene. Dublin, Kopenhagen und Paris folgen. Die irische Hauptstadt verlangt mit 155 Euro die mit Abstand höchsten Preise im EU-Vergleich, Kopenhagen und Paris landen mit 101 Euro bzw. 84 Euro dahinter.
Die gesamte Untersuchung inklusive aller Quellen gibt es hier.
Quelle: bunq / Bild: Pixabay
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