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Dienstwageneffekt soll Anzahl der Elektrofahrzeuge erhöhen

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„Wir freuen uns, dass unsere Argumente anscheinend doch gehört werden, doch das politische Reden passt bei weitem noch nicht zum Handeln“, kommentiert Axel Schäfer, Geschäftsführer des Bundesverbandes Betriebliche Mobilität e. V. (BBM), ein aktuelles Interview von Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP).

Sachverhalt: Bundesverkehrsminister Wissing schlägt in einem Interview mit der Deutschen Presseagentur (dpa) den „Dienstwageneffekt“ als Lösung vor, um die Anzahl der Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen zu erhöhen und auch die Preise attraktiver zu machen. „Der Gebrauchtwagenmarkt bei E-Fahrzeugen speist sich im Augenblick vor allen Dingen aus dem Dienstwagenmarkt“, wird Wissing zitiert.

Dahinter stehen richtige Gedanken, die der Mobilitätsverband seit Jahren bei jeder passenden Gelegenheit kommuniziert hat: Unternehmen bestellen mehr und häufiger Neuwagen, was zum einen neue Technologien schneller in den Markt bringen kann und zum anderen natürlich auch positiv für die Angebotsvielfalt und Qualität des Gebrauchtwagenmarkts ist, wodurch viele hochwertige, junge gebrauchte Fahrzeuge angeboten werden können. Unternehmen und deren Fuhrparks haben daher eine große Signalwirkung, wenn es um die Marktdurchdringung geht. Wer außerdem in seinem Unternehmen positive Erfahrungen beispielsweise mit einem Elektroantrieb macht, der kann sich E-Mobilität auch privat vorstellen. Es sind drei wesentliche Effekte:

– Innovationstreiber: Automobilindustrie profitiert durch Investitionen von Unternehmen in E-Fahrzeuge und kann in Forschung- und Entwicklung investieren und damit schneller, bessere und nachhaltige Fahrzeuge entwickeln.
– Mengeneffekt: E-Fahrzeuge werden bekannter und sichtbarer im Alltag.
– Psychologischer Effekt: Bei Mitarbeitenden, die E-Mobilität im Unternehmen kennenlernen, wächst das Vertrauen in die neue Technologie.

Die Förderung für gewerbliche Nutzer abschalten, aber auf einen Boom hoffen, erzeugt Kopfschütteln. Sicher wird nicht alles im Verkehrsministerium entschieden, aber die Damen und Herren müssen im Sinne einer Mobilitätswende an einem Strang ziehen. Der Mobilitätsverband sieht durch die aktuelle Handhabung seitens der Regierung die weitere Elektrifizierung der Fuhrparks und damit die gesamte Mobilitätswende gefährdet. „Es ist schön, dass Herr Wissing hofft. Die Hoffnung stirbt zuletzt – aber Sie stirbt, wenn die falschen Signale gesendet werden und auch die falschen Entscheidungen fallen“, so Schäfer.

„Die Erkenntnis, dass Unternehmen wichtig für Innovationen und den Gebrauchtwagenmarkt sind, ist nicht neu, um nicht zu sagen uralt. Schade, dass sie jetzt erst kommt und offenbar nicht von allen getragen wird“, ergänzt BBM-Vorsitzender Marc-Oliver Prinzing. Denn wenn die Unternehmen ein wichtiger Faktor sind, um gesellschaftliche und politische Zielen zu erreichen, warum bitteschön sperrt sich die Politik vehement im formalistischen klein-klein, dass beispielsweise der Bestellzeitpunkt statt dem Zulassungstermin die Grundlage für die Förderung ist und stellt ab dem 1. September die E-Fahrzeug-Förderung ausgerechnet beim Hoffnungsträger Unternehmen ein? Dazu kommt das THG-Chaos mit unverständlichen unterjährigen Einreichungsfristen, Tarif-Dschungel bei der Ladeinfrastruktur. „Ehrlich gesagt sehen wir in dieser Lage nicht, dass mehr Fahrzeuge auf den Markt kommen“, so Prinzing.

Schäfer stellt nochmal klar: „Ein Markt muss aus unserer Sicht ohne Subventionen funktionieren. Elektrofahrzeuge müssen einfach attraktiver und kostengünstiger werden, die Menschen müssen davon begeistert sein, dann werden sie auch bestellt“.
Quelle: Bundesverband Betriebliche Mobilität e.V. / Bild: Pixabay

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