Die Global Business Travel Survey von SAP Concur liefert einen Überblick zum Status quo der Geschäftsreise und zeigt die Herausforderungen, denen Geschäftsreisende, Travel Manager und Unternehmen gegenüberstehen. Ob COVID-19-Pandemie, Ukraine-Krieg oder Inflation – jedes Jahr deckt die Umfrage auf, wie sich weitreichende, globale Entwicklungen auf berufliches Reisen auswirken. Mit Fragen zu Remote-Arbeit oder Chancengleichheit auf Geschäftsreisen widmet sich auch diese fünfte Auflage der Studie drängenden Themen unserer Zeit. Die Ergebnisse basieren auf Angaben von 3.850 Geschäftsreisenden aus 25 Märkten.
„Die Ergebnisse veranschaulichen, was Reisende in vollen Zügen, Flugzeugen oder ausgebuchten Hotels wieder täglich erleben: Geschäftsreisen haben nicht an Bedeutung verloren, sie werden seit der COVID-19-Pandemie sogar besonders geschätzt“, sagt Götz Reinhardt, Managing Director MEE bei SAP Concur. „Doch nicht alle Mitarbeiter haben den gewünschten Zugang zu Geschäftsreisen und die Geschäftsreiseerfahrungen unterscheiden sich teils drastisch. Flexible Arbeitsmodelle beeinflussen jetzt auch Reisebedürfnisse und Relevanz von Geschäftsreisen. Das müssen Unternehmen künftig stärker berücksichtigen.“
Alter, Akzent und Geschlecht entscheiden über Möglichkeit, geschäftlich zu reisen
Fast alle weltweit befragten Geschäftsreisenden (94 %) sind bereit, in den nächsten 12 Monaten geschäftlich zu verreisen, 67 % davon sehr bereit. Tatsächlich sagen neun von zehn der Befragten (92 %) sogar, dass ihre Karriere von erfolgreichen Geschäftsreisen im kommenden Jahr abhängt, da sie für die Pflege von Kundenbeziehungen (42 %) und den Aufbau neuer Beziehungen wichtig sind (41 %). Mehr als ein Drittel (38 %) gibt darüber hinaus an, dass Geschäftsreisen wichtig sind, um bei den neuesten Trends, Technologien und Fortschritten auf dem Laufenden zu bleiben. Dennoch haben fast zwei Drittel der Geschäftsreisenden (62 %) weltweit das Gefühl, dass sie im Vergleich zu ihren Kollegen nicht die gleichen Möglichkeiten haben, geschäftlich zu reisen.
Sie führen dies auf folgende Gründe zurück:
– Alter (21 %)
– Akzent (17 %)
– Geschlecht (17 %)
– physische Erscheinung (16 %)
– ethnische Herkunft oder Abstammung (15 %)
– Rolle als Elternteil oder pflegende Person (13 %)
– sexuelle Orientierung (8 %)
– Behinderung (7 %)
Remote-Mitarbeiter sehen sich bei Geschäftsreisen im Nachteil
Remote-Mitarbeiter geben an, dass Geschäftsreisen von hoher Bedeutung sind, um wertvolle Verbindungen zu Kollegen (38 %) und stärkere Beziehungen zu ihren Managern (37 %) aufzubauen. Bei Mitarbeitern im Büro fällt dieser Wert niedriger aus (27 % bzw. 24 %). Gleichzeitig haben Remote-Mitarbeiter (77 %) das Gefühl, nicht dieselben Möglichkeiten für Geschäftsreisen wie Hybrid-Mitarbeiter (61 %) und Büroangestellte (52 %) zu haben – und zwar aufgrund ihres Wohnortes und der Häufigkeit ihrer Anwesenheit im Büro.
Besonders herausfordernd ist es für Remote-Mitarbeiter, die Eltern oder Erziehungsberechtigte sind: 16 % geben an, dass sie aufgrund ihrer Rolle nicht dieselben Möglichkeiten für Geschäftsreisen hatten. Unter Arbeitnehmern in hybriden Unternehmen (12 %) und im Büro (11 %) hatten weniger Befragte dieses Gefühl.
Zudem geben 91 % der Remote-Mitarbeiter an, dass sich die unsichere Wirtschaftslage auf die Geschäftsreiseaktivitäten ihres Unternehmens auswirkt – diese Einschätzung teilen weniger Angestellte, die ins Büro gehen (80 %). Weniger Reisen mit Übernachtung (36 % vs. 27 %), qualitativ schlechtere Unterkünfte (39 % vs. 26 %), eine geforderte Mindestanzahl von Meetings pro Geschäftsreise (35 % vs. 23 %) und mehr Vorabgenehmigungen (31 % vs. 22 %) werden darüber hinaus von den Befragten bescheinigt. Insgesamt haben vier von zehn der Geschäftsreisenden (40 %) eine Kürzung der Geschäftsreisebudgets beobachtet.
Wer reist, möchte selbstbestimmte Entscheidungen treffen können
Die Geschäftsreisenden erwarten von ihrem Unternehmen außerdem, dass Buchungen außerhalb der Richtlinien erlaubt sind, um
– sich auf der Reise sicherer zu fühlen (48 %),
– Beruf und Privatleben besser zu vereinbaren (47 %),
– nachhaltiger zu reisen (36 %),
– private Urlaubstage mit der Geschäftsreise zu verbinden (34 %),
– Konferenzen zu buchen (31 %),
– Kultur und Lebensart des Reiseziels zu berücksichtigen (30 %).
Sicherheit (44 %) und Gesundheit (41 %) sind auch nach wie vor die wichtigsten Gründe dafür, eine Geschäftsreise abzusagen – noch vor Überlastung (27 %) und Problemen bei der Kinderbetreuung (15 %).
Gesundheit und Sicherheit sind die größten Hemmnisse für Geschäftsreisen
Geschäftsreisende aus 25 Märkten sehen Gesundheit und Sicherheit (44 %) immer noch als größte Gefahr für ihre Geschäftsreiseaktivitäten an – mehr noch als internationale oder lokale Konflikte und Spannungen (34 %), Inflation (34 %), Budgetkürzungen oder Reisesperren (31 %) sowie Remote-Arbeit und virtuelle Meeting-Optionen (28 %).
Wer Sicherheitsbedenken hat, wechselt die Unterkunft
53 % der Geschäftsreisenden mussten in den letzten 12 Monaten während ihres Aufenthalts umziehen, da sie sich in ihrer ursprünglich gebuchten Unterkunft unsicher fühlten. Mehr als ein Viertel (28 %) musste sogar mehrmals die Unterkunft wechseln. Außerdem attestieren Geschäftsreisende, dass sie auf ihren Reisen
– von Servicemitarbeitern ignoriert wurden (31 %),
– unfairen oder unsachgemäßen Sicherheitskontrollen ausgesetzt waren (26 %),
– gefragt wurden, ob sie mit Ehepartnerin oder Ehepartner reisen (25 %),
– das Gefühl hatten, in unmittelbarer Gefahr zu sein (23 %),
– Zielscheibe unerwünschter sexueller Annäherungsversuche oder Bemerkungen wurden (22 %),
– abfälligen Bemerkungen ausgesetzt waren (20 %).
Weltweit fühlen sich gerade Befragte jüngerer Generationen unterwegs unwohler. In den letzten zwölf Monaten haben fast zwei Drittel der Generation Z (64 %) und der Millennials (61 %) ihre Unterkunft auf einer Geschäftsreise gewechselt, weil sie sich unsicher fühlten. Im Vergleich dazu sind es 40 % der Generation X und 15 % der Babyboomer. Tatsächlich sagen 85 % der Babyboomer, dass sie ihre Unterkunft noch nie wechseln mussten.
„Im Geschäftsreiseumfeld treffen aktuell schrumpfende Budgets auf sehr nachvollziehbare Mitarbeitererwartungen in puncto Sicherheit, Gesundheit und Flexibilität. Das stellt Geschäftsreiseverantwortliche vor komplexe Entscheidungen“, erläutert Götz Reinhardt. „Um notwendige Geschäftsreisen trotz Budgetkürzungen zu ermöglichen, werden etwa eine höhere Termindichte oder weniger komfortable Unterkünfte vorgeschrieben. Gleichzeitig müssen Unternehmen die Bedenken von Geschäftsreisenden und die sehr realen Auswirkungen dieser Maßnahmen anerkennen und ausbalancieren.“
Weitere Informationen zur Umfrage, einschließlich zusätzlicher Ergebnisse, finden Sie in den globalen Whitepapers für Geschäftsreisende und Travel Manager.
Quelle: SAP Concur / Bild: Pixabay
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