Start Aktuell Sind Ölpreise und Inflation die nächste Geschäftsreise-Bremse?

Sind Ölpreise und Inflation die nächste Geschäftsreise-Bremse?

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Über zwei Jahre hat die COVID-19-Pandemie das Geschäftsreise-Geschehen bestimmt. Mittlerweile haben Mitarbeiter ihre verstaubten Koffer und Reisepässe vielerorts wieder in den Umlauf gebracht. Anders als lange zu erwarten, bereiten deutschen Travel Managern hierbei allerdings nicht pandemiebedingte Gesundheits- und Sicherheitsbedenken Kopfzerbrechen, sondern die steigenden Ölpreise und die Inflation. 40 % der deutschen Travel Manager sehen diese laut der vierten jährlichen SAP Concur Global Business Travel Survey 2022 als größte Bedrohung für Geschäftsreisen an – und zwar mit Abstand. Darauf folgen die Unsicherheit in Bezug auf sich ändernde Reiserichtlinien (15 %) und anhaltende Herausforderungen in der Lieferkette (12 %). Nur noch 10 % der deutschen Travel Manager schätzen die pandemiebedingten Gesundheits- und Sicherheitsbedenken als größte Gefahr für Geschäftsreisen ein.

Im weltweiten Vergleich zeichnet sich allerdings ein anderes Bild: Hier ranken die Gesundheits- und Sicherheitsbedenken durch die COVID-19-Pandemie immer noch auf dem ersten Platz (24 %) – im asiatischen Raum geben sogar fast die Hälfte der Travel Manager diese als größte Gefahr an (47 %). Nichtsdestotrotz sind Ölpreise und Inflation auch weltweit spürbar: Immerhin 22 % der Travel Manager rund um den Globus äußern hierzu Bedenken.

Das angespannte Marktumfeld zwischen Pandemie und aktueller Wirtschaftslage trifft auf die klare Bereitschaft zum Reisen: Fast alle Geschäftsreisenden in Deutschland (99 %) und weltweit (98 %), wollen wieder auf Reisen gehen. Allerdings ist in Deutschland aktuell die Hälfte der Geschäftsreisenden weniger unterwegs als gewünscht (50 %), weltweit ist eine ähnliche Tendenz erkennbar (39 %). Die deutschen Geschäftsreisenden vermissen die beziehungsfördernden Aspekte von persönlichen Kontakten mit Kunden sowie Kolleginnen und Kollegen (52 %), die Produktivität von persönlichen Treffen (50 %) sowie die Verbindung zur Welt durch das Erleben neuer Orte und Kulturen (44 %). Deutlich ist auch der Wunsch nach einem Gefühl der „Normalität“ in der Branche (46 %).

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Während sich Travel Manager vor allem angesichts der aktuellen Wirtschaftslage besorgt äußern, stellt für ein Viertel der deutschen Geschäftsreisenden (25 %) weiterhin die COVID-19-Pandemie die größte Gefahr auf dem Weg in die (neue) Normalität dar. Aber auch Geschäftsreisende spüren den Druck von steigenden Ölpreisen und Inflation: 16 % nennen diese als größte Gefahr für Geschäftsreisen. Der Ukraine-Krieg geht ebenfalls nicht spurlos an ihnen vorbei: Dieser hat 36 % der Geschäftsreisenden zögerlicher gemacht, nach Osteuropa zu reisen. Zudem geben sie an, dass ihr Unternehmen neue Richtlinien für Reisen nach Osteuropa eingeführt hat (32 %), Tarife für Geschäftsreisen gestiegen sind (28 %) oder eine oder mehrere ihrer geplanten Reisen abgesagt wurden (25 %). Um weiterhin gesund und sicher unterwegs zu sein, haben die Geschäftsreisenden klare Vorstellungen in puncto Flexibilität: Knapp die Hälfte hält es für erforderlich, dass sie ihre präferierten Verkehrsmittel (45 %) und Unterkünfte (44 %) auswählen dürfen. Darüber hinaus ist es ihnen wichtig, über die Dauer ihrer Reise entscheiden zu dürfen (39 %) und ihre Reisepläne ohne Konsequenzen ändern zu können (35 %).

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Die Studienergebnisse von SAP Concur zeigen auch, dass nicht alle Änderungen des Reiseverhaltens auf externe Einflüsse wie den Ukraine-Krieg zurückzuführen sind. Geschäftsreisende verändern darüber hinaus selbstbestimmt ihr bisheriges Reiseverhalten, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Beispielsweise haben vier von zehn Geschäftsreisenden (39 %) vor, Alternativen zu Flugreisen wie das Reisen mit dem Auto oder der Bahn zu bevorzugen. Außerdem will ein Drittel der reisenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (32 %) die Gesamtzahl ihrer Reisen verringern. Dafür sollen verschiedene kleinere Reisen zu einem längeren Business-Trip zusammengefasst werden, wenn diese zeitlich und geografisch nah beieinander liegen. Ebenfalls je ein Drittel der Geschäftsreisenden will Reisen mit kürzeren Entfernungen den Vorzug geben (29 %), Zwischenstopps vermeiden (32 %) und häufiger öffentliche Verkehrsmittel nutzen (33 %). Um ihre Reiseentscheidungen informiert treffen zu können, ist es für neun von zehn der Geschäftsreisenden (90 %) wichtig, dass sie bei der Buchung ihrer Geschäftsreise Informationen zur Nachhaltigkeit der verschiedenen Reiseoptionen erhalten.

Die aktuellen Entwicklungen sorgen dafür, dass ihre Rolle nach Angaben fast aller deutschen Travel Manager (99 %) in den nächsten 12 Monaten anspruchsvoller wird. „Die hohen fossilen Energiepreise und die rasant ansteigende Inflation treffen auf ein sensibles Marktumfeld, das sich ohnehin in einem tiefgreifenden Wandel befindet. Es liegt an den Geschäftsreiseverantwortlichen, die Kostenfrage mit Nachhaltigkeitsbestrebungen und Mitarbeiterbedürfnissen in Einklang zu bringen“, schlussfolgert Götz Reinhardt, Managing Director MEE bei SAP Concur. „Um in dieser anspruchsvollen Situation handlungsfähig zu bleiben, müssen Mitarbeitende stärker einbezogen und befähigt werden, selbst verantwortungsvolle und informierte Entscheidungen zu treffen. Sowohl mit Blick auf die Reisekosten als auch auf Sicherheits- und Nachhaltigkeitsaspekte. Agile Geschäftsreiseprogramme, die unserer schnelllebigen Welt gerecht werden, lassen sich nur mithilfe digital-verknüpfter Cloud-Lösungen umsetzen“, ergänzt Götz Reinhardt.
Quelle: Concur (Germany) GmbH / Bild: Pixabay

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