Der US-amerikanische Halbleiter-Gigant Intel hat sich für Magdeburg in Sachsen-Anhalt als Standort für seine neue Chip-Fabrik entschieden, berichtet Germany Trade and Invest. Deutschland konnte sich im Laufe der Standortsuche des Chip-Herstellers im internationalen Wettbewerb erfolgreich durchsetzen und damit die größte ausländische Investition in der bundesdeutschen und europäischen Geschichte sichern.
Intel plant für seinen neuen Standort in Magdeburg zunächst mit zwei Werken, sogenannten „Fabs“, in die 17 Milliarden Euro investiert werden sollen. Insgesamt sind acht Fabs geplant, die das geplante Investitionsvolumen auf 80 Milliarden Euro ansteigen lassen würden.
Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck zeigte sich erfreut und bezeichnete Intels Expansion als „einen wichtigen Impuls für die Wirtschaft in einer schwierigen Zeit“. Er fügte hinzu: „Dieses Projekt stärkt die Produktionskapazitäten in Deutschland und Europa und damit auch unsere digitale und technologische Souveränität.“
„Die Entscheidung von Intel ist ein großartiger Triumph für den Wirtschaftsstandort Deutschland“, sagt Robert Hermann, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI), die Intel während der Standortsuche begleitete. „Sie unterstreicht die Attraktivität des Landes als Standort für Großprojekte im Hightech-Segment innerhalb der Europäischen Union.“
Christin Eisenschmid, Deutschland-Chefin von Intel, zur geplanten Ansiedlung: „Mit der Ankündigung der geplanten neuen Intel-Fabrik in Magdeburg freuen wir uns, die Halbleiterfertigung in Europa und Deutschland einen großen Schritt voranzubringen. Unsere Zusammenarbeit mit Germany Trade & Invest hat während des gesamten Entscheidungsprozesses eine entscheidende Rolle gespielt: Gemeinsam konnten wir dieses große Projekt auf den Weg bringen und den Grundstein für eine starke europäische Antwort auf den weltweiten Chipmangel legen. Wir sind dankbar für den produktiven Dialog und freuen uns auf unsere große Erweiterung in Deutschland.“
Die Lieferketten-Engpässe haben deutlich gemacht, wie essenziell es ist, wichtige Güter selbst produzieren zu können – ein Problem, das Deutschland und die EU-Mitgliedstaaten gemeinsam angehen. Erst vergangenes Jahr einigte sich die EU auf eine gigantische Summe von 145 Milliarden Euro für die EU-weite Förderung der Halbleiter-Industrie.
Warum Intel sich für Deutschland entschieden hat, dafür gibt es laut Max Milbredt, Halbleiter-Experte bei GTAI, mehrere Gründe: „Zunächst einmal verfügt Deutschland über hervorragend ausgebildete Arbeitskräfte. Auch die Verfügbarkeit von passenden Industrieflächen und eine gute logistische Anbindung waren entscheidende Kriterien für das Standort-Team von Intel. Gepaart mit den richtigen finanziellen Fördermitteln, die für ein Projekt dieser Dimension unabdingbar sind, konnte letztlich die positive Entscheidung für Deutschland erfreulicherweise zustande kommen.“
Quelle: Wirtschaftsförderungsgesellschaft Germany Trade & Invest / Bild: Pixabay