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Zahnarzt im Home-Office – geht das?

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Spätestens seit der Pandemie ist Home-Office in nahezu jeder Branche ein gängiges Arbeitsmodell. Selbst in vielen Bereichen, in denen es zunächst gar nicht vorstellbar war, ist nun die Arbeit von zu Hause oder unterwegs aus möglich. Anwälte beraten heute per Video und telemedizinische Sprechstunden sind bereits Alltag. Auch in der Zahnarztpraxis kann Remote Work gelingen. Das gilt für die Praxismitarbeitenden gleichermaßen wie für den Zahnarzt selbst. Selbstverständlich bleiben die Behandlung am Patienten oder die Stuhlassistenz Leistungen, die nur in der Praxis durchgeführt werden können. Jedoch liegt großes Potenzial für das Home-Office in Verwaltungsaufgaben sowie allen unterstützenden Maßnahmen wie die Behandlungsplanung, die Erstellung des Arbeitsplans, Materialbeschaffung, das Abrechnungsmanagement, das Qualitätsmanagements und die Patientenaufklärung.

Die Digitalisierung macht es möglich
Bereits in vielen Arztpraxen ist die digitale Sprechstunde ein fester Bestandteil des Leistungsangebots geworden. Der Fortschritt der letzten Jahre hat dazu geführt, dass die Praxistools für die Echtzeit-Beratung via Videocall heute eine hohe Qualität und viele sinnvolle Funktionen mitbringen. Auch die hohen Sicherheitsanforderungen werden bei branchenführenden Softwarelösungen erfüllt. So lassen sich im Home-Office oder von unterwegs aus selbst über große Distanzen Aufklärungs- oder Nachsorgegespräche mit Patienten, Beratungen und Fachgesprächen wie mit Zahntechnikern und Laboren führen. Das spart eine Menge Zeit und Aufwand. Auch Patienten schätzen die neue Kommunikation. Besonders vorteilhaft ist die Videosprechstunde für Menschen, die nicht mehr mobil sind.

Eine weitere Aufgabe, die sich digital auslagern lässt, ist das Abrechnungsmanagement. In Zusammenarbeit mit einem externen Abrechnungsservice braucht der Zahnarzt lediglich die gestellten Rechnungen an den Anbieter zu übermitteln, der sich dann um alle Prozesse bis hin zum Mahnwesen kümmert. Mittels des sogenannten Dental-Factorings bekommt der Zahnarzt, der eine Forderung im Prinzip an den Anbieter verkauft, zudem direkt die Summe abzüglich eines kleinen Einbehalts überwiesen. Damit ist unmittelbar liquide. Begleicht der Patient die Summe, wird auch der Einbehalt ausgezahlt. Beim echten Dental-Factoring trägt der Dienstleister darüber hinaus das Ausfallrisiko. Selbst wenn der Patient nicht zahlt, ist dem Zahnarzt sein Honorar sicher. Dieser kann seinen eigenen Forderungen nachkommen, Investitionen tätigen und die Praxis ausstatten. Ebenso eine Tätigkeit, die bequem von zu Hause oder unterwegs aus ausgeführt werden kann.

Vorteile des Home-Office für das Zahnarztpersonal
Auch das Zahnarztpersonal kann von dem neuen Arbeitsmodell profitieren. In vielen Studien schnitt die Kombination von Home-Office und Praxistagen sehr gut ab. Vorteile zeigen sich unter anderem in einem störungsfreien Arbeiten, wenn es um organisatorische Aufgaben geht. Für eine Zeitersparnis sorgt der Wegfall der Anfahrt zur Praxis. Gleichzeitig schafft die Möglichkeit der freien Zeiteinteilung eine verbesserte Work-Life-Balance. Zahnarztpersonal ist heute mitunter nicht einfach zu finden. Mit den Vorzügen des Home-Office bietet ein Zahnarzt ein modernes Arbeitsumfeld, das die Produktivität steigert und langfristig fachlich qualifizierte Mitarbeiter bindet. Eine Win-win-Situation für die gesamte Praxis inklusive Patienten.
Bild: Pixabay