Start Aktuell Welche Maßnahmen können Geschäftsreisen wiederbeleben?

Welche Maßnahmen können Geschäftsreisen wiederbeleben?

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Geschäftsreisen im Inland, europa- und weltweit, sowie Messen und Kongresse sind Grundlagen für die aktuelle und zukünftige Wertschöpfung, national wie regional. Unternehmen entsenden ihre Ingenieure in die Welt, um Anlagen zu bauen, beauftragen Vertriebsmitarbeiter, um Aufträge global abzuwickeln und schicken Wissenschaftler zu Instituten und Konferenzen, um den wissenschaftlichen Austausch zu ermöglichen.

Der Verband Deutsches Reisemanagement e. V. (VDR) und zwölf weitere europäische Geschäftsreiseverbände werben im Namen ihrer Mitglieder in einer gemeinsamen Erklärung für eine europaweit einheitliche Vorgehensweise, um Unternehmen die schnelle Wiederaufnahme ihrer Reisetätigkeit zu ermöglichen. Das Papier formuliert die Anforderungen der europäischen Wirtschaft an Maßnahmen für eine dynamische und nachhaltige Belebung des Geschäftsreiseverkehrs.

„Mit der gemeinsamen Initiative von 13 führenden europäischen Geschäftsreiseverbänden setzen wir ein starkes Signal der Einheit mit dem Ziel, den politischen Entscheidungsträgern länderübergreifend konkrete Vorschläge zu unterbreiten, wie Geschäftsreisen künftig wieder sicher und effizient durchgeführt werden können. Die Maßnahmen staatlicher Institutionen werden mitentscheidend dafür sein, ob die wirtschaftliche Erholung auch bei den Geschäftsreiseaktivitäten gelingen kann. Reisende und Unternehmen benötigen Reiseerleichterungen, verlässliche Informationen, klare Leitlinien und weniger Bürokratie, um eine effiziente Reiseorganisation, unternehmerische Fürsorgepflichten und geltende Vorschriften miteinander vereinbaren zu können. Die Anbieter der brauchen eine ökonomische Perspektive und ein Mindestmaß an Planungssicherheit“, sagt VDR-Hauptgeschäftsführer Hans-Ingo Biehl.

Um nachhaltige Geschäftsreisen im In- und Ausland während und nach der Corona-Pandemie wieder zu ermöglichen, plädieren die Verbände und ihre Mitgliedsunternehmen – darunter zahlreiche Anbieter und Dienstleister aus der Geschäftsreisebranche – In ihrer gemeinsamen Erklärung dafür, zügig digitale Gesundheitspässe einzuführen.

“Mit dem EU Digital Green Certificate, inländischen Gesundheitszeugnissen in vielen europäischen Ländern, CommonPass oder IATA TravelPass gibt es bereits entsprechende Initiativen. Die Interoperabilität zwischen den verschiedenen digitalen Nachweisen in Europa und weltweit ist dabei essentiell. Hierzu ist es notwendig, dass die europäischen Länder in einer konzertierten Aktion alles”, so Biehl weiter.

Zudem werben der VDR und die anderen Verbände dafür, dass Geschäftsreisende europaweit ohne Quarantäne einreisen dürfen, wenn sie entweder eine Covid-19-Infektion überstanden haben, geimpft sind oder einen aktuellen negativen PCR-Test vorweisen können. Wichtig sei laut Biehl, dass die europäischen Länder einer einheitlichen Linie folgen, auch um Transparenz zu schaffen.

In dem Vorkrisenjahr 2019 hatten allein die deutschen Unternehmen und öffentlichen Institutionen über 55 Milliarden Euro für ihre Geschäftsreisen ausgegeben und damit einen wichtigen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geleistet. Aktuell finden laut VDR-Barometerumfragen nur noch rund zehn Prozent der Geschäftsreisen im Vergleich zu 2019 statt.

Im Verband Deutsches Reisemanagement e. V. organisierte Anbieter und Dienstleister aus der Geschäftsreisebranche bleiben bei notwendigen Geschäftsreisen auch während des Lockdowns verlässliche Partner der Unternehmen und deren Reisenden. Airlines, Hotellerie, Bahn, Mietwagenanbieter und andere Dienstleister innerhalb des VDR arbeiten seit Monaten mit strengen Hygiene- und Servicekonzepten an einer Öffnungsperspektive für die Reisebranche.

Fluggesellschaften und Flughäfen wie Air France, Austrian Airlines, Brussels Airlines, Delta Air Lines, Eurowings, KLM, Lufthansa und SWISS erwarten ihre Fluggäste unter anderem mit folgenden Maßnahmen:
– Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung an Bord und in den Flughafengebäuden
– Kompletter Luftaustausch in der Flugzeugkabine innerhalb weniger Minuten
– Boarding und De-Boarding nach speziellen Regeln
– Corona-Testcenter an Flughäfen

Die Service- und Hygienekonzepte der Deutschen Bahn umfassen unter anderem:
– Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske in allen Zügen, Bussen und an allen Bahnhöfen
– Die Auslastungsanzeige auf bahn.de und in der DB Navigator-App zeigt an, wenn voraussichtlich mehr als die Hälfte der Sitzplätze belegt sein wird – auch für einzelne Streckenabschnitte
– Reduzierung der Anzahl an reservierbaren Sitzplätzen – zur Einhaltung von mehr Abstand
– Regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Kontaktflächen in den Zügen
– Kontaktlose Ticketkontrolle und abgepackte Speisen und Getränke in der Bordgastronomie

Mietwagenanbieter, Carsharing-Anbieter und Chauffeurdienste wie FREE NOW for Business, SHARE NOW for Business und SIXT sorgen unter anderem mit folgenden Maßnahmen für die Sicherheit ihrer Kunden:
– Sicherheits- und Hygienemaßnahmen in den Filialen, wie z. B. Einbau von Plexiglasscheiben und Zutrittsbeschränkungen
– Reinigungs- und Desinfektionsverfahren für die Fahrzeuge
– Kontaktlose Fahrzeugübergabe

Hotelketten, -verbände und Serviced Apartments wie Apartmentservice, die BWH Hotel Group Central Europe, Citadines Apart`hotel, CPH Hotels, HSMA Deutschland e. V., Hyatt Hotels & Resorts, Premier Inn und SMARTments business erwarten ihre Übernachtungsgäste mit:
– Aufrüsten der digitalen Systeme wie kontaktloser Check-in/Check-out, digitale Speisekarten etc.
– Enger getaktete Reinigungszyklen und entsprechendes Reporting
– Hinweise auf Hygiene, Maskenpflicht und Abstände an der Rezeption, im Aufzug und anderen Hotelbereichen
– Besondere Konzepte für die Restaurant- und Veranstaltungsbereiche
– Serviced Apartments: zusätzlich sind Selbstversorgung sowie Quarantäneaufenthalte möglich

Zusätzliche Hygienezertifikate sollten nach Einschätzung von Inge Pirner, VDR-Vizepräsidentin und Vorsitzende des Fachausschusses Hotel, keine Voraussetzung für Lockerungen sein. „Die Sicherheits- und Hygienekonzepte werden in unserer Wahrnehmung bislang gut umgesetzt und kommuniziert. Diese Einschätzung hat auch das Robert-Koch-Institut in seiner Risikobewertung noch einmal bestätigt und hält das Infektionsrisiko bei Hotelübernachtungen für minimal.“

Im Hintergrund begleiten Reisebüros wie ATG Travel Deutschland, DERPART Travel Service, FIRST Business Travel und Lufthansa City Center als verlässliche Partner die Geschäftsreise-Organisatoren im gesamten Reiseprozess, gewährleisten Mobilität und sorgen für effiziente Prozesse. Dazu gehören beispielsweise:
– 24-Stunden-Infoservice
– Kombination von digitalen Kundenschnittstellen mit persönlichem Service
– Suchen, Buchen und Chat mit Mitarbeitern in einer App

Buchungsportale, Kreditkartenanbieter und Service-Provider wie AirPlus International, American Express, Corporate Rates Club, meetago group und visumPOINT arbeiten mit Hochdruck daran, dass Travel Manager und Reisende allzeit optimal informiert bleiben und wichtige Daten innerhalb von Buchungs- und Zahlungsvorgängen stets sicher und transparent abrufbar sind.
Quelle: Verband Deutsches Reisemanagement e. V.