Techniker schaffen erneut Wi-Fi-Technologie auf entlegenes Atoll
Nur knapp ein Jahr nach der erfolgreichen Installation eines Wi-Fi Internet Anschlusses auf der kleinen Malediven-Insel Mirihi ist es nun gelungen, eine zweite Insel namens Rangali in die Welt des Internet zu katapultieren, berichtet BBC-Online. Die Wi-Fi-Technologie erlaubt es mittlerweile auch winzige Eilande und entlegene Gebiete ins WWW zu bringen.
Im Juli 2003 wurde auf der kleinen Touristen-Insel Mirihi http://www.mirihi.com (Foto) im Süd-Ari-Atoll etwa 90 Kilometer südlich der Hauptstadt Male das Internet-Zeitalter eingeleitet und ein Hotspot errichtet. Freilich profitieren davon in erster Linie die exklusiven Urlaubsgäste, denn diese Insel zählt mit ihren Luxus-Villen zu den Besten im Reich der 1.000 Atolle. Auch die Doppel-Insel Rangali, die mit einer Fläche von 800 mal 600 Metern etwa doppelt so groß ist wie Mirihi, wird ab Dezember 2004 den exklusiven Urlaubern aus Europa und Asien zur Verfügung stehen. Dann wird in dem exklusiven Resort, das der internationalen Hilton-Gruppe http://www.hilton.com gehört, Internet zum Vollangebot dazu gehören. Bisher war Rangali via Satellit im WWW vertreten. Die Kosten dafür waren hoch und vor allem gab es nur eine Handvoll Rechner, die damit ins Internet konnten.
Die Wi-Fi-Technologie für Rangali wird aber anders aussehen als auf anderen Inseln, denn die Rechner erhalten die Wireless-Signale von einem Handymasten auf einer durch eine 500 Meter lange Brücke verbundenen Nachbarinsel. „Das hat die Errichtung der Internet-Anbindung ziemlich erschwert“, berichtet der Techniker Andy Ambridge. Die Gründe dafür liegen in der dichten Bewaldung der Atolle mit Palmen. Diese machen die Signalübertragung ziemlich lahm. „Am schlimmsten ist es, wenn die Palmen vom Regen nass sind, denn dann werden die Signale absorbiert“, erklärt Ambridge. Zusätzlich haben die kleinen Ferienhäuschen Dächer aus Metall – ein weiterer Störfaktor für die Wi-Fi-Signale.
Rangalis IT-Manager Lavanga Jayakody jubelt jedenfalls über die neue Technologie, denn den Technikern ist es gelungen an verschiedenen Standorten beider Inseln einen ausgezeichneten Empfang herzustellen. „Das hier ist das Ende der Welt. Es dauert Wochen, um Briefe von hier oder umgekehrt zu senden“, so Jayakody. Die neue Verbindung erlaubt es elektronische Postkarten innerhalb von Sekunden rund um den Erdball zu versenden. Für eines sorgt der PC auf der Insel jedenfalls ab sofort: das Buchungs- und Einchecksystem wird elektronisch. Mit dem Wasserflugzeug ankommende Gäste können nach wenigen Minuten bereits Sonne, Sand und Meer genießen. „Wer da noch einen Laptop braucht“, denkt Jayakody laut nach.