Was ist ein Wumms?

Für die wirtschaftliche Überwindung der durch Corona verursachten Krise soll ein „Wumms“ herhalten, verkündete Finanzminister O. Scholz bei der Vorstellung des Konjunkturprogrammes. Man wolle mit Wumms aus der Krise kommen. Aber was ist ein „Wumms“?
Werfen wir einen Blick auf ein Beispiel. Die Mehrwertsteuer wird von 19% auf 16% bzw. von 7% auf 5% für sechs Monate abgesenkt.
Das wird sich wie folgt auswirken.
Wer morgens regelmäßig zum Bäcker geht und sich 3 Brötchen zum Preis von insgesammt 99 Cent holt, zahlt ab dem 01. Juli 2020 bis zum Ende des Jahres nur noch 97 Cent, vorausgesetzt die Mehrwertsteuersenkung von 7% auf 5% wird an den Kunden weitergegeben. Das Wumms würde dann wirken. Allerdings gilt das nicht, wenn man sich nur ein Brötchen holt. Da wäre der Wumms weniger als 1 Cent, der Bäcker würde also bei der Weitergabe des Wumms draufzahlen.
Macht sich der Wumms beim Kauf von drei Brötchen bemerkbar?
Ja… man spürt den Wumms sofort im Portemonnaie, weil man etwas mehr Kleingeld zurückbekommt und das tut beim Sitzen weh.
Wo wirkt das Wumms noch?
Im Möbelhandel nur bedingt. Kürzlich war eine Werbung eines großen Möbelgeschäfts im Briefkasten. Der Händler warb mit „Wir schenken Ihnen die Mehrwertsteuer in Höhe von 19%“. Da wirkt der Wumms natürlich nicht. Allerdings sollte der Möbelhändler fairerweise die Werbeaussage ändern auf „Wir und das Finanzministerium schenken Ihnen die Mehrwertsteuer. Von uns bekommen Sie 16% und vom Finanzministerium 3%.“
Profitiert den überhaupt jemand vom Wumms?
Ja… der Käufer eines teuren Elektroautos „Made in China“ zum Preis von 60000 Euro. Hier macht der Wumms rund 1500 Euro aus. Die ganze Wirkung entfaltet der Wumms beim Elektroauto „Made in China“ aber erst in Kombination mit der erhöhten Kaufprämie für Elektroautos, der KFZ-Steuerbefreiung und der verbesserten Dienstwagenbesteuerung für E-Autos.
Muss man diesen Text eigentlich als Satire kennzeichnen? Oder geht das noch so?