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Plant die Lufthansa ein Schutzschirmverfahren?

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Parallel zu den Verhandlungen mit der Bundesregierung über Staatshilfen in Milliardenhöhe treibt die Lufthansa die Vorkehrungen für ein mögliches Schutzschirmverfahren voran. Wie das Wirtschaftsmagazin ‚Capital‘ (Online-Ausgabe) unter Berufung auf Branchenkreise berichtet, sind die Vorbereitungen für einen entsprechenden Antrag bereits weit fortgeschritten. „Die Lufthansa könnte den Antrag für ein Schutzschirmverfahren bei Bedarf nächste Woche scharf stellen“, heißt es in den Kreisen.
Als federführenden Berater hat der Konzern nach ‚Capital‘-Informationen den Sanierungsexperten Arndt Geiwitz ins Haus geholt. Im Fall eines möglichen Schutzschirmverfahrens könnte Lucas Flöther als Sachwalter eingesetzt werden. Insolvenzrechtler Flöther war in der Vergangenheit bereits in den Verfahren der Fluggesellschaften Air Berlin und Condor als Sachwalter aktiv. Ein Lufthansa-Sprecher wollte die Informationen auf Anfrage von ‚Capital‘ nicht kommentieren.
Seit Wochen ringt der von der Corona-Pandemie schwer getroffene Konzern mit dem Bund um die Bedingungen eines Rettungspakets des Staates. Verhandelt wird über Staatshilfen mit einem Volumen von 9 Mrd. Euro, von denen der größere Teil in Form einer direkten Beteiligung des Bundes bereitgestellt werden soll. Umstritten ist allerdings, welchen Einfluss der Staat im Gegenzug erhalten soll. Konzernchef Carsten Spohr sperrt sich dagegen, dass der Staat als Anteilseigner massiven Einfluss auf die Konzernstrategie nimmt und bevorzugt deshalb eine stille Beteiligung des Bundes.
Ende April hatte das Unternehmen bestätigt, dass die Lufthansa auch die Option eines Schutzschirmverfahrens prüft – als Alternative für den Fall, dass dem Konzern bei einem Einstieg des Staates nicht wettbewerbsfähige Bedingungen drohten. Neben dem insolvenzrechtlichen Chefberater Geiwitz, der die Lufthansa-Führung etwa schon im Umfeld der Air-Berlin-Insolvenz beraten hat, wird das Management derzeit auch von Experten der Unternehmensberatung Boston Consulting Group unterstützt.
Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien