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VIR überrascht über angekündigte GDS-Gebühr durch Lufthansa

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Entscheidung mit weitreichenden Folgen für Vertrieb und Konsument: Als solchen bewertet der Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) die Ankündigung der Deutschen Lufthansa, künftig eine Gebühr von 16 Euro bei der Nutzung der GDS zu erheben. Die größte deutsche Fluggesellschaft hatte diese gerade sehr überraschend kommuniziert und plant die Neuerung bereits zum 1. September 2015.
Der VIR sieht den Vertrieb durch die System-Gebühr benachteiligt, zumal dieser eine wichtige Beratungs- und Vergleichsfunktion für die gemeinsamen Kunden hat. „Die neue Regelung stellt die Vertriebspartner vor große Herausforderungen“, kommentiert VIR-Vorstand Michael Buller. „Bereits die Streichung der Provision war in den vergangenen Jahren auf Kritik gestoßen. Viele Fluggesellschaften folgten aus Wettbewerbsgründen der Regelung, was das Geschäftsmodell von Onlineportalen und stationärem Vertrieb grundlegend veränderte.“
Einen ähnlichen Domino-Effekt befürchtet der VIR bei der Einführung der GDS-Gebühr. „Auch in diesem Fall werden höchstwahrscheinlich weitere Airlines dem Beispiel folgen“, so Michael Buller weiter. „Der Vertrieb wird die Kosten vermutlich an den Kunden weitergeben müssen.
Gleichzeitig brauche die Fluggesellschaft gerade momentan Verbündete in Form des Vertriebs. Die Airline habe heute größere Herausforderungen als je zuvor gegenüber Low Cost- und Golf-Carriern. Im Wettbewerb mit diesen benötige die größte deutsche Airline starke Vertriebspartner an ihrer Seite. Anstatt dessen führe die Neuerung zu einer schwindenden Rückendeckung – ähnlich wie zu seiner Zeit die Streichung der Provisionen.
Angesichts der Folgen für Vertrieb und Endkunden erwartet der Verband entsprechende Signale durch den Markt. „Eine Airline von der Größe der Lufthansa kann nur in Partnerschaft mit dem Vertrieb bestehen – insbesondere angesichts des starken Wettkampfes“, so Michael Buller.
Die Airline habe Kritik durch den Markt zu erwarten, meint der VIR-Vorstand weiter. Die kurzfristige Ankündigung verstärke diese. „Die Lufthansa hat eine unbeliebte Entscheidung durchzusetzen – der kurze Vorlauf erschwert diese. Drei Monate sind überaus knapp bemessen.“