Die mühsame Prozedur bei der Einreisekontrolle in die USA ist vielen Geschäftsreisenden ein Gräuel: Nicht selten warten sie stundenlang an US-Flughäfen, während Grenzbeamte u.a. Fingerabdrücke nehmen, Fotos machen, die Dauer der Reise, Reiseziele und Aufenthaltsort abfragen.
Deshalb lassen Pläne der US-Regierung zu einem „Pre-Clearance“-Programm den deutschen GeschäftsreiseVerband VDR aufhorchen. US-Beamte könnten demnach die zeitaufwändigen Kontrollen bereits im Vorfeld an deutschen Flughäfen durchführen, in den USA würden sie dann entfallen.
Der Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR) begrüßt grundsätzlich den Vorstoß, die Wartezeiten bei der Einreise zu reduzieren. „Die Warterei ist lästig, aber schwerer ins Gewicht fällt, dass immer ein großer zeitlicher Puffer eingebaut werden muss. Das gilt für die Termingestaltung in den USA am Anreisetag selbst und vor allem für die Anschlussflüge bei Umsteigeverbindungen. Echte Planung ist aktuell schwer möglich“, sagt VDR-Präsident Dirk Gerdom. „Und natürlich dürften durch eine beschleunigte Einreise keine zusätzlichen Kosten entstehen, denn die USA sollten ein Interesse daran haben, die geschäftlichen Beziehungen zwischen USA und Deutschland möglichst barrierefrei zu gestalten. Entsprechend darf nicht einer von beiden die Einreisehürden besonders hoch ansetzen und dann einseitig finanzielle Vorteile daraus ziehen, sie zu reduzieren“.
Lisa Häger, Sprecherin im Bundesinnenministerium, sagte auf Anfrage des VDR, die „Pre-Clearance-Pläne“ der US-Regierung wurden in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe angesprochen, seien aber noch wenig konkret. Ein Einsatz von US-Beamten auf deutschem Gebiet berühre die hoheitsrechtlichen Befugnisse des Bundes wie auch der betroffenen Bundesländer. Deshalb wäre der Prüfungsbedarf bei einem Programm wie Pre-Clearance sehr umfangreich. Unter anderem dürften auch datenschutzrechtliche Bedenken nicht außer Acht gelassen werden. „Bei dem Thema Datenschutz sind unsere Unternehmen ebenfalls sehr wachsam“, bestätigt VDR-Hauptgeschäftsführer Hans-Ingo Biehl. „Schnelligkeit darf auf keinen Fall auf Kosten der Datensicherheit gehen!“.
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