Im dritten Quartal 2011 bewegten sich die Hotelpreise im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Deutschland meist auf der Stelle. Viele europäische Metropolen verzeichneten gegenüber dem Vorjahresquartal hingegen zweistellige Preissprünge. Außerhalb Europas entwickelten sich die Hotelpreise sehr unterschiedlich. Zu diesen Ergebnissen kommt Europas führendes Hotelportal HRS in seinem aktuellen Hotelpreisradar. Für die Auswertung verglich HRS die Hotelzimmerpreise von insgesamt 48 deutschen, europäischen und internationalen Metropolen im dritten Quartal 2011 mit den Preisen des Vorjahreszeitraums.
Die im Durchschnitt teuersten Hotelübernachtungen ermittelte HRS für New York, Zürich und Moskau. In New York lag der durchschnittliche Zimmerpreis im vergangenen Quartal bei gut 176,00 Euro. Damit belegt die Metropole an der Ostküste den Spitzenplatz, obwohl die Preise im Vorjahresvergleich um gut zwei Prozent nachgaben. Buenos Aires erlebte den höchsten Preisanstieg aller untersuchten Städte. Am unteren Ende der Preisskala befinden sich Bangkok, Kuala Lumpur und Peking mit Durchschnittspreisen um die 50,00 Euro pro Nacht.
Hotelpreisradar Deutschland: Steigende Buchungszahlen in allen Städten
In allen untersuchten deutschen Städten stiegen die Buchungszahlen im dritten Quartal an. Dabei war Berlin mit Abstand das beliebteste Reiseziel, gefolgt von München und Hamburg. Trotz mehr Hotelübernachtungen ermittelte HRS im dritten Quartal 2011 wenig Bewegung bei den Zimmerpreisen. Mit einem Plus von gut drei Prozent erlebten Reisende in Düsseldorf den größten Preisanstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Hotelübernachtungen in der nordrhein-westfälischen Hauptstadt kosteten durchschnittlich gut 88,00 Euro und lagen damit im Mittelfeld. Überdurchschnittlich steigende Preise ermittelte HRS auch für Stuttgart. Eine Hotelübernachtung kostete hier mit 84,00 Euro knapp drei Prozent mehr als im dritten Quartal 2010.
Anders als in Düsseldorf oder Stuttgart schlug sich die hohe Zimmernachfrage in Berlin nicht auf die Quartals-Preise nieder. Auch der Papstbesuch Ende September und andere Großveranstaltungen wirkten sich nur für wenige Tage auf die Hotelpreise aus. Auf das gesamte dritte Quartal gesehen sanken in der Hauptstadt die Preise für Hotelübernachtungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 5,9 Prozent auf gut 81,00 Euro. Wie im Vorjahresquartal belegt München den Spitzenplatz im Ranking. Mit gut 106,00 Euro bezahlten Hotelgäste hier deutschlandweit im dritten Quartal am meisten für ein Hotelzimmer – unter anderem hervorgerufen durch die zahlreichen auswärtigen Besucher des Oktoberfests. Da einige große Messen wie die IFAT ENTSORGA nur jedes zweite Jahr stattfinden und 2011 pausierten, gaben die Münchner Hotelpreise insgesamt leicht um knapp 0,7 Prozent nach.
Mit deutlichem Abstand auf München folgen Hamburg mit gut 97,00 Euro und Frankfurt am Main mit knapp 91,00 Euro pro Zimmer. In allen drei Städten bewegten sich die Preise gegenüber dem Vorjahresquartal kaum. Besonders günstig blieben Hotelübernachtungen in Berlin, Dresden und Nürnberg. Für die zweitgrößte Stadt Bayerns ermittelte HRS einen durchschnittlichen Zimmerpreis von weniger als 74,00 Euro. Das bedeutet einen Rückgang um knapp 6,3 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2010 und damit das größte Minus bei den untersuchten deutschen Städten. Auch im ohnehin günstigen Dresden gaben die Hotelpreise überdurchschnittlich nach – um 4,6 Prozent auf gut 80,00 Euro.
Hotelpreisradar Europa: Zürich baut Spitzenplatz aus, nur Rom und Athen günstiger
Im dritten Quartal 2011 waren vor allem die europäischen Hauptstädte Wien, Paris und Prag sehr gefragt. Auch Mittelmeerziele wie Istanbul und Barcelona erfreuten sich in den Sommermonaten traditionell einer hohen Beliebtheit, sodass die dortigen Hotels ihre Zimmerauslastung und damit die Preise steigern konnten. Wie bereits im zweiten Quartal stiegen in der Mehrheit der europäischen Metropolen die Zimmerpreise auch im dritten Quartal 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Aufgrund des anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwungs und der damit einhergehenden steigenden Nachfrage nach Hotels verteuerten sich Übernachtungen in acht der untersuchten 20 Städte sogar um mehr als zehn Prozent. Den deutlichsten Sprung mit 14,3 Prozent machte Moskau. Der durchschnittliche Zimmerpreis stieg auf nunmehr gut 144,00 Euro. Einen ähnlich hohen Preisanstieg ermittelte HRS für das ebenfalls als teuer bekannte Zürich. Begünstigt vom starken Franken mussten Reisende in der größten Schweizer Stadt besonders
tief in die Tasche greifen. Hoteliers verlangten im dritten Quartal im Durchschnitt knapp 159,00 Euro pro Nacht. Damit verteidigte Zürich den Spitzenrang in Europa vor Moskau und London. Auch in der britischen Hauptstadt verteuerten sich Hotelübernachtungen deutlich. An der Themse schlug eine Hotelübernachtung im Durchschnitt mit knapp 136,00 Euro zu Buche und damit etwa 11,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Zweistellige Preissteigerungen mussten Reisende des Weiteren in Istanbul und einigen osteuropäischen Städten hinnehmen. Die Stadt am Bosporus entwickelt sich immer mehr zu einem Trendziel für Städtereisende und auch Metropolen wie Prag und Warschau profitierten von einer wachsenden Nachfrage nach Hotelzimmern. Mit durchschnittlichen Zimmerraten von knapp 62,00 Euro in Prag und annähernd 77,00 Euro in Warschau gehören die Metropolen im Osten aber immer noch zu den vergleichsweise günstigen europäischen Städten.
Nach dem Einbruch im zweiten Quartal profitierten Hoteliers in Madrid in den vergangenen drei Monaten wieder von einer steigenden Nachfrage und konnten ihre Zimmer mit gut 85,00 Euro durchschnittlich um knapp 7,4 Prozent teurer vermieten als im dritten Quartal 2010. In der spanischen Hauptstadt ließ besonders der Weltjugendtag in Verbindung mit dem Papstbesuch im August die Hotelpreise deutlich steigen. Immer neue Negativschlagzeilen aus Griechenland drücken in Städten wie Athen auf die Preise. Knapp 78,00 Euro mussten Athen-Reisende im vergangenen Quartal für ein Hotelzimmer einplanen – und damit 1,7 Prozent weniger als im Vorjahr.
Hotelpreisradar weltweit: New York verteidigt Spitzenposition
Außerhalb Europas entwickelten sich die Preise sehr unterschiedlich. In knapp der Hälfte der untersuchten Städte stiegen die Preise – zum Teil sogar im zweistelligen Bereich. Den größten Preissprung erlebte Buenos Aires mit gut 15 Prozent, gefolgt von Toronto mit rund 14 Prozent. In der argentinischen Hauptstadt stieg der durchschnittliche Zimmerpreis im dritten Quartal 2011 auf mehr als 89,00 Euro. Die steigenden Preise sind vor allem auf die hohe Inflationsrate in Argentinien zurückzuführen, die bei rund 25 Prozent liegt.
New York verteidigt die Spitzenposition der teuersten Hotelstädte: In Big Apple mussten Hotelgäste gut 176,00 Euro zahlen und damit rund zwei Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Fallende Zimmerpreise verzeichnete auch Las Vegas. Wie bereits im Vorquartal sanken in der Glücksspiel-Metropole die Raten im zweistelligen Bereich auf nunmehr nur noch knapp über 60,00 Euro. Auch in einigen als ohnehin günstig bekannten Metropolen in Asien konnten sich Reisende über fallende Preise freuen, unter anderem in Bangkok, Kuala Lumpur, Peking und Shanghai. Ein Jahr nach der Weltausstellung in Shanghai gaben die durchschnittlichen Zimmerraten in der ostchinesischen Wirtschaftsmetropole um knapp 12 Prozent nach. Tokio konnte die Talfahrt der Hotelpreise nach der Erdbeben- und Nuklearkatastrophe im Laufe des dritten Quartals stoppen. So zogen die Preise im September wieder an. Der Durchschnittspreis für ein Hotelzimmer in Tokio lag im dritten Quartal 2011 bei gut 124,00 Euro. Eine der wenigen ostasiatischen Metropolen, für die HRS steigende Hotelpreise ermittelte, ist Hongkong. Nach der Katastrophe in Fukushima verlagerten viele Großunternehmen zumindest zeitweise ihren Firmensitz aus Japan nach Hongkong, was zu einer deutlichen Zunahme von Geschäftsreisen führte und dazu beitrug, dass die Preise im dritten Quartal um gut zehn Prozent auf mehr als 113,00 Euro stiegen.
Das Ende der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika merkten Reisende in Kapstadt: Schlugen für eine Hotelübernachtung im dritten Quartal 2010 noch mehr als 108,00 Euro zu Buche, mussten ein Jahr später nur noch knapp 77,00 Euro für ein Hotelzimmer bezahlt werden, ein Minus von rund 30 Prozent.
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