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40 Prozent aller Meeting-Experten wünschen sich Verbot für Smartphones und Tablets bei Veranstaltungen

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Die meisten Menschen sind der Meinung, dass der Drang, häufig auf das eigene Smartphone und Tablet zu schauen Gespräche massiv stört, vom Gegenüber ablenkt und die Konzentration beeinträchtigt. Aber in welchem Umfang haben mobile Endgeräte tatsächlich einen negativen Einfluss auf Meetings und Weiterbildungs-Events? Und sollte es tatsächlich verboten werden, diese in Veranstaltungen zu benutzen?
In einer aktuellen exklusiven Umfrage, die gemeinsam von IMEX America und MPI durchgeführt wurde*, befürworteten 40 Prozent der Befragten den Vorschlag, mobile Endgeräte während Konferenzen zugunsten einer erhöhten Aufmerksamkeit gänzlich zu verbieten. Sie wünschen sich, dass die Teilnehmer vor einer Veranstaltung gebeten sein sollten, die Geräte auszuschalten und zu verstauen.
Diese „no device policy“ spiegelt auch die Meinung einiger Experten wie die der Redakteurin des Harvard Business Review Amy Gallo wider. In ihrem Bericht „the Condensed Guide to running Meetings“ https://hbr.org/2015/07/the-condensed-guide-to-running-meetings empfiehlt sie, dass Eventorganisatoren mobile Endgeräte verbieten sollten, da diese unvermeidbar störend seien.
Das Hauptargument in diesem Bericht ist die Meinung der Harvard Business School Professorin Francesca Gino, die Multitasking für einen Mythos hält. Die meisten Menschen glaubten, dass Sie multitasken können, während sie einem Redner zuhören – allerdings bestätigten Studien, dass dies nicht funktioniere. „Wir können einfache Tätigkeiten wie Gehen und Sprechen gleichzeitig umsetzen, das Gehirn kann komplexe Herausforderungen jedoch nicht gleichzeitig bewältigen“ so Gino. „Studien zeigen, dass Personen, die mehrere Tätigkeiten gleichzeitig realisieren wollen nicht nur 50% mehr Zeit benötigen sondern auch 50% mehr Fehler machen“ erklärt die Professorin. Der Neurowissenschaftler Dr. Daniel Levitin bezeichnet in seinem Buch ‘The Organized Mind’ Multitasking sogar als ‘diabolische Illusion’.
Hinweise dafür, weshalb Konferenzteilnehmer so häufig auf ihre Telefone schauen könnte eine Studie, die Warwick Conferences in Auftrag gegeben hat, geben. Diese fand heraus, dass 81 Prozent der Studienteilnehmer während ihrer Anwesenheit bei Weiterbildungsveranstaltungen Mails erhalten hatten, die ein sofortiges Handeln erforderten – einige davon sogar von den Chefs, die sie zu diesem Kurs geschickt hatten.
Carina Bauer, CEO der IMEX Gruppe erklärt: „Der störende und ablenkende Einfluss von Smartphones und anderen Geräten ist sehr groß. Mächtig ist aber auch das Bedürfnis und der Druck – ob gefühlt oder real –, häufig die eigenen Nachrichten zu prüfen und auf Anforderungen schnell zu reagieren.
Die Frage ist nun, ob wir uns grundsätzlich gegen die Nutzung von mobilen Endgeräten während Events aussprechen oder diese akzeptieren und sogar Konzepte finden, sie zu integrieren. Es gibt eine Reihe von Apps, die bei Veranstaltungen nützlich sein können, sofern sie im Sinne der Eventorganisatoren eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Apps, die die Zuhörermeinung veranschaulichen (Sli.do) oder sogar Apps, die das Telefon in ein Mikrofon verwandeln (crowd mics). Außerdem ist die Frage, wie wirkungsvoll und nachhaltig ein Verbot auf geschäftlichen Veranstaltungen tatsächlich umsetzbar wäre.
Eventuell wäre ein vernünftigerer Weg, den Eventteilnehmern Zeit und Raum zur Beantwortung wichtiger Nachrichten zu geben, so dass diese dann wieder voll konzentriert den Veranstaltungsinhalten folgen können. Letztlich sollte das zeitliche und monetäre Investment, das eine Veranstaltungsteilnahme mit sich bringt, dafür sorgen, dass die Teilnehmer sich auf die Inhalte der Veranstaltung konzentrieren können – trotz des Wunsches mit ihrer E-Mail-Kommunikation auf dem Laufenden zu bleiben.“
* Die Fragen der IMEX Gruppe waren Teil der vierteljährlichen MPI Meetings Outlook Umfrage, die im Herbst 2015 stattgefunden hat.